Vorzugsweise sollte für aktuelle Projekte stets das neueste Windows Driver Kit zum Einsatz kommen, denn der damit erzeugte Code ist abwärtskompatibel, was bedeutet, dass ein mit dem Windows Vista WDK erzeugter Treiber auch mit Windows XP funktioniert. Voraussetzung hierfür ist, dass das richtige Build-Tool zur Anwendung kommt. Nur die alten DDKs für Windows NT und Windows 98/Me werden nicht mehr weitergeführt, während die Unterstützung für Windows 2000 bis zum aktuellen Windows Server 2008 RTM (Release To Manufacturing) reicht.
Jedes WDK bringt verschiedene Build Environments mit (Bild 3), die an einer Eingabeaufforderung c:\ landen, wobei die jeweiligen Compiler-Optionen entsprechend der gewählten Plattform automatisch gesetzt werden. Über diese Eingabeaufforderungen wird der Build-Vorgang für die von Microsoft mitgelieferten Beispiele und natürlich auch für die späteren eigenen Applikationen ausgelöst.
Neben den vier Gruppen, in denen sich die verschiedenen Build Environments befinden, gibt es als Hilfe nur noch die Release Notes und unter Tools das „PnP Driver Test Tool“ sowie Traceview. Letzteres dient dazu, Nachrichten des Treibers anzuzeigen (ähnlich wie es mit Debug-Nachrichten praktiziert wird), während das PnPTool erst einmal nicht funktioniert, weil eine Komponente (WTTLog.dll) nicht gefunden wird. Das PnP-Tool soll prinzipiell für die Funktionsüberprüfung von Filtertreibern eingesetzt werden können und gilt ohnehin als verzichtbar.
Bei den vorherigen DDKs waren unter Tools noch weit mehr Programme zu finden (ca. 15 Stück von ACPI Stress über GenInf bis zu WIA Test Tool), die mittlerweile nicht mehr dabei sind. Seitdem die DDKs durch die WDKs ersetzt worden sind, ist die Palette der Tools an dieser Stelle kleiner geworden. Gleichwohl sind unter WinDDK\6001\Tools viele der altbekannten Tools weiterhin zu finden.
Erweiterte Informationsdateien
Das Programm GenInf für die Erstellung von Informationsdateien ist seit dem Erscheinen des neuen Windows Server 2008 WDK (6001) nicht mehr dabei. Es war ohnehin von fragwürdigem Nutzen und konnte die seit Jahren andauernden (Kompatibilitäts-)Probleme beim Erstellen von INF-Dateien auch nicht lösen. Das Tool ChkINF, welches auf einem Perl-Script basiert, wird nach wie vor für die Syntax-Überprüfung von INF-Dateien mitgeliefert, was aber nichts daran ändert, dass eine manuelle Anfertigung von Informationsdateien mit einem Texteditor wohl weiterhin die übliche Methode bleibt.