Auch die ARM11-Baugruppe ist mit Embedded-Linux oder Windows CE lieferbar. Der ARM11 bietet nicht nur ein Vielfaches der Rechenleistung eines ARM9, sondern kann auch Grafiken bis zum XGA-Format auflösen und Videos in Echtzeit darstellen. Für die »Oberklasse« hat EDM noch »PowerPC«-Plattformen im Programm, die dann zur Anwendung kommen, wenn datenintensive oder grafikträchtige Aufgaben zu erledigen sind. Hier bietet der Dienstleister neben Embedded- Linux auch VxWorks als Echtzeitbetriebssystem an.
Die ARM9-Plattform
Die ARM9-Prozessorplattform ist in einer Low-Cost-Version mit grafikfähigem Display (64 x 160 Pixel) und Jog-Dial als Eingabemedium lieferbar. Für die Verwendung in individuell aufbereiteten Lösungen steht die »nackte« Prozessorbaugruppe zur Verfügung. Gehäuse, Display, Eingabemedium und eine Schnittstellenbaugruppe lassen sich gemäß den Kundenanforderungen ergänzen. Aber auch für gehobenere Ansprüche gibt es bereits fertige Lösungen: Als »SITOUCH« ist die ARM9-Plattform entweder mit 5,7-Zoll-QVGA- oder -VGA-Display und Touch in einem Wandeinbau-Gehäuse lieferbar oder mit 8,4-Zoll-VGA-Display und Touch in einem Stand-alone- Metallgehäuse (Bild 1).
Grundsätzlich werden diese Plattformen mit 24 V Gleichspannung lüfterlos betrieben, die Umgebungstemperatur darf bis zu +60 °C betragen. Im Konzept von EDM lässt sich diese Plattform, auch »Kopf«- Baugruppen genannt, über eine Standard-RS-485-Schnittstelle mit einer oder mehreren kundenspezifischen Sensor-Aktor-Baugruppen koppeln. Über ein proprietäres Protokoll stellt diese Schnittstelle sicher, dass die »Intelligenz« der Steuerung jederzeit über den aktuellen Stand der gesamten Maschine informiert ist beziehungsweise diesen in Echtzeit beeinflussen kann.
Zwei-Baugruppen- Lösungen
In mehreren Projekten haben sich die so genannten »Zwei- Baugruppen«-Lösungen bewährt, jeweils bestehend aus einer an das Projekt angepassten ARM9- HMI-Baugruppe und einer individuell für das Projekt entwickelten Sensor-Aktor-Baugruppe. Letztere wird gemäß der Vorgehensweise von EDM kundenspezifisch aus zuvor getesteten und betriebsbewährten I/O-Grundschaltungen zusammengefügt, die ein ARM7 oder Cortex-M3 kontrolliert und steuert. Über die serielle Schnittstelle und das spezielle Maschinenprotokoll kommuniziert der ARM7 oder Cortex-M3 permanent mit dem ARM9-Kopf.
Das Konzept ist so aufgebaut, dass entweder mehrere Sensor-Aktor-Baugruppen kaskadiert werden können, um etwa unterschiedliche Ausbaugrade für verschiedene Maschinentypen zu realisieren, oder individuelle Erweiterungsmodule über Interface- Buchsen auf der Sensor-Aktor- Baugruppe hinzubestückt werden (Bild 3). Der ARM7 und letztlich das Betriebssystem erkennen diese automatisch und binden sie ein. Dieses Beispiel lässt sich genauso auch mit ARM11 oder PowerPC anstelle des ARM9 realisieren. Entscheidend sind die Anforderungen des Kundensystems.