Der Zugriff auf gerätespezifische Parameter ist auf vielfältige Weise möglich, erfordert aber immer angepasste Hardware-, Firmware- und Software-Komponenten. Adlink nutzt hierfür einen speziellen Board-Management-Controller (BMC), der ursprünglich für die Power-Sequenzierung konzipiert wurde und heute viele weitere nützliche Monitoring- und Management-Funktionen bietet. Die Messung des aktuellen Stromverbrauchs ist nur ein Beispiel für diese vielfältigen Funktionen. Da der BMC kompatibel zur neuesten Embedded-Application-Programming-Interface-Spezifikation (EAPI) ist, reduziert sich der Aufwand zur Implementierung auf die Portierung der bestehenden Anrufe in den BMC. Mit Hilfe eines erweiterten Befehlssatzes kann aber auch auf weitere Systemparameter zugegriffen werden, wie der CPU-Operation-Mode oder Festplatten-S.M.A.R.T.-Daten (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology).
»Die leistungsfähige Schnittstelle zwischen Hardware und Betriebssystem ist eine der wichtigsten Kernfunktionen des Remote-Management-Systems«, betont Dr. Färber. »Der BMC sammelt dazu alle relevanten Informationen aus dem Chipsatz und anderen Quellen.« Über den System Management Bus (SMB) stellt dann die SEMA Middleware dem Anwendungs-Layer - und damit dem Benutzer - die Daten zur Verfügung. Mit Hilfe der Cloud-Agent-Software können sie dann in das SEMA-Cloud-Portal übermittelt werden. Angezeigt werden sie dort dann über ein benutzerfreundliches Dashboard, das auch die Überwachungs- und Fehlersuche-Funktionen unterstützt. Systembetreiber können sich so unterschiedliche Diagramme anzeigen lassen und verschiedenste Statistiken des Systems prüfen.
Auch Anwendern kann der Zugang zu den allgemeinen Informationen gewährt werden. Sie haben beispielsweise Zugriff auf die GPIO-, I²C-Bus- und Ventilator-Steuerung. Für letztere verwendet der BMC die Smart-Fan-Controller-Technologie, die die gemessene CPU-Temperatur automatisch mit der Lüfterdrehzahl in Verbindung setzt. Über ihren eingebetteten Board-Controller stellen die Remote-Management-Agenten lokal auch eine definierte Menge an Speicherplatz für normale Endanwenderdaten zur Verfügung. Dieser Speicherbereich ist dafür ausgelegt, Seriennummern, Schlüssel, Konfigurationsdaten und andere sensible bzw. Board-spezifische Informationen zu speichern, da er BIOS-unabhängig ist und während eines BIOS-Updates nicht gelöscht oder überschrieben werden kann.