Stichwort Systeme: Müssen Sie sich als klassischer Komponentenhersteller, der eine Vielzahl seiner Produkte in Deutschland fertigt, nicht in Zukunft zwangsläufig mehr auf das Systemgeschäft verlegen, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten?
Murawski: Wir sehen durchaus die Möglichkeit, auch als Komponentenhersteller weiterhin von der Entwicklung des Marktes zu profitieren. Deutlich schneller als der Markt zu wachsen, diese Möglichkeit sehen wir allerdings vor allem im Systemgeschäft. Aus diesem Grund werden wir in diesem Bereich auch unsere Entwicklungsmannschaft weiter ausbauen.
Anfang des Jahres war viel von einer gefühlten Rezession die Rede. Registrieren Sie eine Eintrübung der Geschäftsentwicklung, und wie beurteilen Sie die weitere Entwicklung des Marktes?
Klohe: Wir sind insgesamt stark exportorientiert, und von der angesprochenen gefühlten Rezession haben wir nichts bemerkt. Für uns setzt sich das hohe Niveau des Vorjahres ungebrochen auch 2008 fort, und wir rechnen damit, dass es uns auch in diesem Jahr gelingen wird, den angestrebten Umsatzzuwachs gegenüber 2007 zu erreichen. Unser Forecast liegt bei 450 Mio. Euro. Aber auch uns bereiten Entwicklungen wie die steigenden Rohstoffpreise, der schwache Dollar und Liquiditätsprobleme auf der Kundenseite zunehmend Sorgen. Wir fokussieren uns vor diesem Hintergrund stark auf Automotive- und Industrieapplikationen, die zusammen über die Hälfte unseres Umsatzes ausmachen.
Halten Sie vor dem Hintergrund der sich möglicherweise verändernden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Ziel fest, bis 2012 die 1-Mrd.-Euro- Umsatzgrenze zu erreichen?
Murawski: Wir haben uns Mitte der 1990er-Jahre einmal zum Ziel gesetzt, die Würth Elektronik bis 2008 zu einem Unternehmen mit einer Umsatzgröße von 500 Mio. Euro zu entwickeln. Ich würde sagen, dass wir diesem Ziel sehr nahe kommen werden. Das nun gesteckte Ziel beinhaltet keine große Akquisition. Wir halten es absolut für möglich, dieses Ziel, vor allem auch durch das prognostizierte Wachstum unserer Solar- Aktivitäten, in Form organischen Wachstums zu erreichen.
Trotzdem: Sie haben in den letzten Jahren mit ppe, iBE und Midcom Unternehmen in verschiedenen Bereichen übernommen. Planen Sie weitere Akquisitionen, und worauf richtet sich dabei Ihr Augenmerk?
Klohe: Aus heutiger Sicht streben wir für 2008 keine Akquisition an. Wir interessieren uns aber im Generellen für Unternehmen, deren Produkte und Technologien, verbunden mit unserem bestehenden Produktspektrum, ein hohes Wachstum erwarten lassen. Es ist nicht unser Ziel, Marktanteile zu kaufen.