Das Wichtigste beim Obsolescence-Management ist eine umfassende und regelmäßige Kommunikation: Zwar sei der Kunde durch die deutlich schnelleren Technologiesprünge im Speicher-Bereich sensibler geworden als früher, aber Obsolescence-Management sei mehr denn je Thema in Kundengesprächen. »Im Consumer-Bereich ist es üblich, dass schnell migriert wird, dadurch ist die Langzeitverfügbarkeit hier nicht so entscheidend.
Aber im Industriesektor – vor allem im Embedded-Bereich – ist das völlig anders. Da ist die Langzeitverfügbarkeit oft ein Differenzierungsmerkmal der Kunden-Produkte«, erklärt Füssel und weist in diesem Zusammenhang auch gleich auf das Segment »Weiße Ware« hin: »Hier bewegen wir uns in einem Grenzbereich zwischen Consumer- und Industrieprodukt, in das immer mehr Elektronik und Software hineinwandert, etwa durch die Visualisierung. Damit ergeben sich ganz neue Anforderungen und Herausforderungen auch in Bezug auf das Obsolescence-Management, die der Kunde bewerkstelligen muss.« Viele Kunden durchlaufen in diesem Bereich erste mal eine Lernkurve, sind beim ersten Design noch nicht genug sensibilisiert und laufen in die Abkündigungsfalle.
Multiple-Sourcing-Strategie
Der Speichermarkt ist bekanntlich sehr volatil. Wie stellt sich Spansion mit seinen Fertigungskapazitäten darauf ein? »Wir haben eine klare Multiple-Sourcing-Strategie, die besagt, dass wir unsere Bausteine an verschiedenen Standorten fertigen und den Prozess auch weltweit an unsere Fab-Partner transferieren können«, betont der Manager. »Wir haben auch während der Fukushima-Katastrophe keinen unseren Kunden weltweit in Bedrängnis gebracht.«