Umfrage zur Liefersituation

21. April 2020, 24 Bilder
© Pilz

Ruben Conzelmann, Pilz:

Aufgrund unserer internationalen Ausrichtung verfügt Pilz über weltweite Lieferketten. Wir beobachten seit Januar die Situation sehr genau und haben frühzeitig verschiedene Maßnahmen ergriffen. So haben wir beispielsweise, um die Situation zu meistern, unter Führung der Einkaufsabteilung eine Taskforce eingerichtet, die sich mehrmals täglich austauscht. Fortwährend werden sämtliche Rohteile aus China oder anderen betroffenen Beschaffungsmärkten auf die Verfügbarkeit überprüft. Dabei wurden einige kritische Bauelemente und Leiterplatten identifiziert, und Maßnahmen zur Absicherung der Materialverfügbarkeit eingeleitet. Wo erforderlich, werden zusätzliche Kontingente an Rohteilen zur Reichweitenerhöhung abgerufen, oder nach Ersatzfreigaben alternative Lieferanten beauftragt. In enger Zusammenarbeit mit Lieferanten werden Priorisierungen abgestimmt und Deckungseinkäufe getätigt.

Durch die Maßnahmen konnten wir bisher die Lieferfähigkeit aufrecht erhalten, und wir gehen davon aus, dass uns dies auch in den kommenden Wochen gelingt.

Da derzeit Regierungen in allen Ländern Maßnahmen ergriffen haben, um den Corona-Virus einzudämmen, wirkt sich dies auch auf die Verfügbarkeit von Komponenten aus. Besonders betroffen sind bisher neben chinesischen Zulieferern für Leiterplatten (PCB) und Elektronikbauteile auch Zulieferer aus Italien, Spanien oder auch Indien. Durch das Hochfahren der Produktionskapazitäten in den Werken der Lieferanten können wir bei PCBs eine gewisse Stabilisierung feststellen. Die Elektronik mit ihren global vernetzen Lieferketten wird aber die nächsten Monate äußerst angespannt bleiben.

Die größte Gefahr sehen wir in der weltweiten Vernetzung der Lieferketten in der Elektronik. Wenn ein Teil der Lieferketten abreißt, kann das die Versorgung beeinträchtigen. Mit diesen Unsicherheiten müssen wir umgehen. Pilz hat neben den regulär beauftragten Speditionen weitere Transportunternehmen für die Warensendungen qualifiziert, um bei logistischen Engpässen über Alternativen zu verfügen. Es wird sicherlich auch die nächsten Monate notwendig sein, eng mit Schlüssellieferanten zusammen zu arbeiten sowie proaktiv Second Source zu aktivieren und Alternativlieferanten in Betracht zu ziehen.