Interne Traceability: Fehlerquellen im Griff?

20. November 2009, 8:34 Uhr | Karin Zühlke, Markt&Technik

Wie lassen sich Fehler in der Fertigung finden und betroffene Produkte eingrenzen? Abhilfe verspricht das intraFactory-Modul »Traceability« von Kratzer, dessen Schnittstelle als Standard in den ZVEI-Leitfaden »Traceability« eingeflossen ist.

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»wip_data.xml«, so die Bezeichnung der Schnittstelle, sorgt für die Kommunikation des Systems mit den Fertigungsmaschinen. »Mit der Offenlegung unserer Schnittstelle wollen wir die Standardisierung in diesem Punkt in der Elektronikbranche vorantreiben und die Eintrittsschwellen für den Kunden so niedrig wie möglich halten«, begründet Peter Erhard, Bereichsleiter Industrial Automation bei Kratzer Automation, die Entscheidung, die eigene XML-Schnittstelle der Allgemeinheit inklusive dem Mitbewerb zur Verfügung zu stellen.

Ein Alleinstellungsmerkmal habe man trotzdem, so Erhard, »denn schließlich haben wir den Standard gesetzt und sind nicht anders herum im Zugzwang, einem Standard folgen zu müssen. Darin sehen wir einen klaren Vorsprung.« Mit vielen Maschinenherstellern der Fertigungslinie pflegt Kratzer Automation bereits eine bewährte Zusammenarbeit bei der Schnittstellen-Thematik. Dennoch wird eine Standardisierung, wie im ZVEI-Traceability-Leitfaden erarbeitet, nach Überzeugung von Erhard für eine weitere Optimierung in der Kommunikation zwischen Maschine und System sorgen. 

Dass ein Elektronik-produzierendes Unternehmen über eine ordentliche Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten verfügen muss, um bei Störungen die Zahl der betroffenen Produkte eingrenzen zu können, ist eigentlich selbstverständlich. Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen hier noch weit auseinander. »Erstaunlich ist, dass manche Unternehmen bisher nur sehr wenig dokumentieren«, gibt Erhard zu bedenken.

Dabei ist ein dafür erforderliches System wie das intraFactory-Modul »Traceability« auch für kleine Fertigungsunternehmen erschwinglich, da das System flexibel skalierbar ist von zwei bis zu etwa 1000 Arbeitsplätzen und der Aufwand für die IT-Administration relativ gering ist. »Traceability« ist Bestandteil des Manufacturing Execution System (MES) intraFactory. Die Plattform besteht aus den fünf Modulen »Material Manager«, »Repair Manager«, einem Qualitäts-Tool, dem »Scheduler« sowie dem für die Fertigungs-Historie zuständige »Traceability«-Modul.

Dieses Modul ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der verwendeten Bauteile, des eingesetzten Verbrauchsmaterials und jedes einzelnen Verarbeitungsschrittes, so dass anhand dieser Daten Fehlerquellen und deren Auswirkungen verfolgt und klar identifiziert werden können. »Als Prozessschnittstellen dienen stepClients, die auch bei hohen Taktraten eine verzögerungsfreie Erfassung sämtlicher Produktionsdaten sicherstellen«, erklärt Erhard. intraFactory »Traceability« lässt sich nach dem Baukastenprinzip auch autark einsetzen, beispielsweise in Verbindung mit einem ERP-System oder anderen kundenspezifischen Material-Management-Systemen. Dabei sei es allerdings entscheidend, so Erhard, dass die Bestände exakt abgeglichen werden und die Kommunikation zwischen Lager und ERP-System passt, ansonsten könnte schnell eine Lücke im Bestand klaffen.      


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