Produktion: Die Produktion wurde im Dezember abermals weniger stark zurückgefahren. Demnach fiel der Rückgang so geringfügig aus wie seit Juni 2022 nicht mehr. Während die sinkende Nachfrage vielerorts zur Drosselung der Fertigung führte, ermöglichte die verbesserte Materialverfügbarkeit anderen Unternehmen, ihre Produktionsrate zu erhöhen und den Auftragsbestand zu reduzieren. Das leichte Plus sowohl im Konsum- als auch im Investitionsgüterbereich wurde vom abermals kräftigen Minus im Vorleistungsgüterbereich aufgewogen.
Auftragseingang: Der saisonbereinigte Teilindex notierte zum neunten Mal in Folge unter der Referenzlinie von 50 Punkten. Die Schrumpfungsrate blieb auf historisch hohem Niveau und fiel – trotz Verbesserung auf ein 6-Monatshoch – deutlich stärker aus als die der Produktion. Zahlreiche Umfrageteilnehmer berichteten, dass die hohen Preise, die weitverbreitete Unsicherheit sowie die vielerorts gut gefüllten Lager weiterhin die Nachfrage schmälern.
Auftragseingang Export: Beim Exportneugeschäft fiel das mittlerweile zehnte aufeinanderfolgende Minus zwar den zweiten Monat hintereinander kleiner aus, blieb aber dennoch kräftig. Vor allem in China und Europa ging die Nachfrage weiter zurück, so einige Befragte.
Geschäftsaussichten: Die Geschäftsaussichten haben sich am Jahresende das zweite Mal in Folge deutlich verbessert. Dennoch überwog die Zahl der Pessimisten erneut die der Optimisten – wenn auch nur knapp. Besonders pessimistisch zeigte man sich im Konsumgüterbereich.
Beschäftigung: Bei der Beschäftigung setzten sich trotz Rückgängen bei Produktion und Auftragseingang die soliden Zuwächse fort. Der saisonbereinigte Teilindex notierte im Berichtsmonat erneut und damit seit fast zwei Jahren ununterbrochen über der Schwelle von 50,0 Punkten, ging allerdings auf den niedrigsten Wert in der erwähnten Wachstumsphase zurück.
Einkaufspreise: Die Inflationsrate der Einkaufspreise hat sich zum dritten Mal hintereinander markant abgeschwächt, wie der saisonbereinigte Teilindex mit dem niedrigsten Wert seit etwas mehr als zwei Jahren signalisiert. Er notierte allerdings nach wie vor über seinem bis zum Beginn der Pandemie gemessenen Durchschnitt, was hauptsächlich den hohen Energiepreisen zugeschrieben werden kann. Einige Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich die Preise für manche Rohstoffe aufgrund des geringeren Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage allmählich normalisieren.
Verkaufspreise: Die Kombination aus nachlassendem Kostendruck und wachsendem Widerstand der Kunden gegen Preiserhöhungen führte dazu, dass deutlich weniger Hersteller die Verkaufspreise anhoben. Der entsprechende Teilindex sackte auf ein 22-Monatstief ab, rangierte im historischen Vergleich aber weiter auf hohem, vor März 2021 nie erreichtem Niveau.
Über den EMI: Der S&P Global/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) gibt einen allgemeinen Überblick über die konjunkturelle Lage in der deutschen Industrie. Er ist eine Momentaufnahme der Geschäftssituation im Verarbeitenden Gewerbe und ein gewichteter Durchschnitt der Messwerte für Neuaufträge, Produktion, Beschäftigung, Lieferzeiten und Vormateriallager. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des BME. Er wird von S&P Global, einem börsennotierten US-amerikanischen Finanzdienstleistungskonzern, erstellt und beruht auf der Befragung von rund 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern der Verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (S&P Global US Manufacturing PMI).