MES-Interoperabilität

»Industrie 4.0 braucht offene Systeme«

1. April 2019, 14:30 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Vorteile für Software-Entwickler

REST-Schnittstelle
Intuitiv zu bedienende Service-Tester-Applikation zum komfortablen Entwickeln und Testen von Service-Aufrufen
© MPDV

Was genau kann man denn mit dem Service-Interface machen?

Prinzipiell kann man damit sämtliche verfügbaren Hydra-Funktionen aufrufen. Das fängt bei einer einfachen Datenabfrage an, geht über das Anlegen neuer Daten bis hin zu komplexen Auswertungen. Die von MPDV angebotenen Client-Anwendungen basieren ebenfalls auf diesem Service-Interface. Der Service-Aufruf selbst ist denkbar einfach – er erfolgt über HTTP oder ­HTTPS. Im einfachsten Fall könnte man so einen Service auch über einen ganz normalen Webbrowser aufrufen. Als Rückmeldung bekommt man eine Datenstruktur im JSON-Format. Damit kann jeder Entwickler etwas anfangen. Zudem kann der Entwickler mit dem genannten Service-Tester ausprobieren, welche Auswirkungen ein Service-Aufruf hat, ohne dafür auch nur eine Zeile Quellcode zu entwickeln. Ganz im Gegenteil: Der Service-Tester unterstützt den Entwickler sogar bei der Quellcode-Generierung.

Sie sagten zuvor, dass auch Subsysteme im Shopfloor angebunden werden können. Was genau meinen Sie damit?

Ganz einfach: Viele Maschinen und Anlagen bringen eigene Software-Anwendungen mit, die Daten erfassen und anzeigen. Über das Service-Interface können diese Anwendungen auch mit Hydra kommunizieren, Daten einspeisen und auch Daten anfordern – oder sogar die Maschinensteuerung selbst. Damit ist eine vollständige Integration von Anwendungen aller Art mit dem MES Hydra möglich. Auch eine Kopplung zwischen MES und Laborinformationssystemen oder der Lagerverwaltung ist denkbar. Die bisher oftmals angeprangerten Systemgrenzen eines MES sind damit hinfällig.

Wer wird Ihrer Meinung nach das neue Service-Interface nutzen?

Ich denke, dass sowohl Hydra-Anwenderunternehmen mit eigenen IT-Ressourcen als auch Anbieter von Maschinen und Anlage die Schnittstelle nutzen werden. Erstere, um damit die Integration eigener Anwendungen zu realisieren und letztere, um ihr Equipment besser an das MES anzubinden und es damit dem Anwender einfacher zu machen. Außerdem werden auch Anbieter von IT-Systemen und Systemintegratoren vom Service-Interface profitieren, da damit Anwendungen aller Art einfacher an Hydra angekoppelt werden können. Diese Vernetzung ist ganz im Sinne von Industrie 4.0 und eröffnet neue Möglichkeiten auf dem Weg zur Smart Factory.

Worin liegen die Vorteile für Software-Entwickler?

Das für Software-Entwickler Positive ist, dass die REST-Technologie deutlich komfortabler zu bedienen ist als bisher verfügbare Schnittstellen auf Basis von SOAP, dem Simple Object Access Protocol. Anwender, die die REST-Schnittstelle nutzen wollen, bekommen neben einfachen Quellcode-Beispielen auch eine intuitive Service-Tester-Applikation mitgeliefert, die das Entwickeln und Testen von Service-Aufrufen enorm erleichtert. Die Kommunikation über die Schnittstelle erfolgt wahlweise per HTTP- oder HTTPS-Protokoll bei Nutzung des gängigen JavaScript-Object-Notation-Formats zur Datenübertragung.

Damit ist der Anwender nahezu frei in der Wahl seiner Entwicklungsumgebung. Beispielsweise unterstützen .NET/C#, Java, Javascript oder VisualBasic die Verwendung von HTTP(S) und JSON. In Summe ist die REST-Schnittstelle ein wichtiger Baustein für den Einsatz des MES Hydra im Umfeld von Industrie 4.0.


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