Optimales Platinen-Layout für Entkopplungskondensatoren

EMV beginnt auf der Leiterplatte (Teil 2)

6. Februar 2008, 11:58 Uhr | Nils Dirks
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

EMV beginnt auf der Leiterplatte (Teil 2)

Um nicht zu tief theoretische Betrachtungen zu bemühen – dennoch hier zwei durchaus praxisrelevante Eigenschaften solcher Kondensatoren:

  • Die Induktivität ist eine Funktion der Frequenz.
  • Die Kapazität ist eine Funktion der Frequenz.

Letzteres ergibt sich als Konsequenz daraus, dass bei höheren Frequenzen ein guter Teil des Plattenstapels keinen Strom führt, folglich also wirksam entkoppelt ist. Da beim Einsatz solcher Kondensatoren zu Stützungszwecken die Kapazität üblicherweise nicht der Engpass ist, hat dies in vielen Fällen in der Praxis keine dramatischen Auswirkungen. In Einzelfällen – abhängig von der Applikation – kann es jedoch zu möglicherweise kuriosen Effekten führen.

Anschlussgeometrie spielt eine wesentliche Rolle

Vor einigen konkreten Layoutempfehlungen auf Basis dieser Erkenntnisse noch die Erläuterung zu einem weiteren Effekt: Betrachtet man den Betrag der Impedanz dieser Konstruktion als Funktion der Frequenz (Bild 10), ist die „Serienresonanz“ bei etwa 62 MHz gut zu erkennen. In Bild 10b ist der zugehörige Phasengang dargestellt. Bei niedrigen Frequenzen ist die Anordnung eindeutig kapazitiv, der Nulldurchgang der Phase findet jedoch bereits bei etwa 32 MHz und nicht, wie man erwarten müsste, erst bei 62 MHz statt. Überträgt man die Frequenz des Phasennulldurchganges in Diagramm a), ist deutlich zu erkennen, dass der Übergang von kapazitivem zu induktivem Charakter bereits vor Erreichen des Impedanzminimums stattfindet.


  1. EMV beginnt auf der Leiterplatte (Teil 2)
  2. EMV beginnt auf der Leiterplatte (Teil 2)
  3. Von der Theorie in die Praxis: Layout-Empfehlungen
  4. EMV beginnt auf der Leiterplatte (Teil 2)

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