»Die Anforderungen gehen immer weiter in Richtung Engineering«, beobachtet Detlef Schneider, CEO von TQ Systems. »Daher müssen wir dem Kunden kompetente Hard- und Software-Entwicklung bieten.« Laut Weber ist auch die reibungslose Logistik eine der zentralen Kernkompetenz der EMS-Branche: »Unsere Kunden fordern Logistik-Services bis hin zur nahtlosen Systemanbindung. Der Kunde darf quasi gar nicht merken, ob er das Produkt selbst produziert oder ob der Dienstleister fertigt.«
Allerdings warnen einige Teilnehmer auch vor krisenbedingten Dumpingpreisen für die Fertigungsdienstleistungen. Dr. Werner Mailwald, Geschäftsführer von BuS Elektronik, weiß aus Erfahrung: »Es gibt immer wieder Vergleichsangebote aus dem Ausland, bei denen der Endpreis unter den Materialkosten liegt und ebenso viele Kunden, die darauf hereinfallen. Dieses Phänomen wird sich noch zuspitzen, weil einige schwarze Schafe versuchen werden, sich durch so ein Vorgehen während der Krise am Leben zu erhalten.«
»Standhaftigkeit« fordert Gailing an dieser Stelle, »auf solche Dumpingmethoden darf man sich gar nicht erst einlassen. Wenn ein Einkäufer ausschließlich über den Preis entscheidet, dann ist er für uns nicht der richtige Geschäftspartner.« Dass noch mindestens bis Ende des Jahres eine rezessive Durststrecke zu bewältigen ist, darin sind sich die Teilnehmer allerdings auch einig. »Damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt, müssen die Banken den Geldfluss endlich ankurbeln«, so die Forderung der EMS-Firmen. Auch für die Politik hat die Diskussionsrunde eine klare Botschaft: »Finger weg von der staatlichen Unterstützung einzelner Unternehmen und Schluss mit dem Subventionsirrsinn. Das verzerrt den Wettbewerb und widerspricht jeglicher Marktwirtschaft!«
Ist vor der Krise gleich nach der Krise? Wird sich die EMS-Landschaft verändern oder bleibt alles wie gehabt? Mehr zum Forum »EMS« lesen Sie ausführlich im »Special Produktion & Dienstleistung« der Markt&Technik-Ausgabe 18, die am 30. April erscheint.