Dezember 2024

Elektronikindustrie weltweit im Stimmungstief

6. Januar 2025, 11:26 Uhr | Heinz Arnold
© IPC

Die Nachfrage in der globalen Elektronikindustrie ist im Dezember 2024 um 1,8 Prozent gefallen unter blieb damit den vierten Monat in Folge unter 100.

Diesen Artikel anhören

Die IPC spricht von einem Stimmungseinbruch in der weltweiten Elektronikindustrie. Zwar stieg Index für den Auftragsbestand laut dem »Dezember Sentiment of the Global Electronics Manufacturing Supply Chain Report« der IPC an, doch der Index der Auftragseingänge fiel auch im vierten Monat in Folge. Sowohl der Versandindex als auch der Kapazitätsauslastungsindex blieben positiv, entwickelten sich aber im Vergleich zum Vormonat rückläufig.

Kopfzerbrechen macht den Unternehmen weiterhin der Kostendruck. Der Arbeitskostenindex kletterte um zwei Prozentpunkte von seinem Allzeittief, während der Materialkostenindex um vier Prozentpunkte sank. Die Mehrheit der Unternehmen berichtet allerdings weiterhin über einen anhaltenden Anstieg sowohl der Arbeits- als auch der Materialkosten.  

Besondere Sorgen bereitet den Unternehmen der Elektronikindustrie die Aussicht, dass die Zölle 2025 steigen werden, es zeichne sich laut IPC ein großes Handelsproblem ab. Eine Mehrheit (68 Prozent) der Elektronikhersteller und -zulieferer äußert zumindest eine moderate Besorgnis über die Auswirkungen möglicher Zölle auf die Elektronikindustrie. Ein beträchtlicher Teil (38 Prozent) plant, den vollen Kostenanstieg durch etwaige Zölle an seine Kunden weiterzugeben. 

Weitere 19 Prozent beabsichtigen, die zumindest einen Teil der Kosten weiterzugeben und versuchen, den anderen Teil intern auffangen. Nur eine kleine Mehrheit (4 Prozent) erwartet, die gesamten Kosten zu übernehmen, ohne die Preise zu erhöhen. »Diese Strategien deuten darauf hin, dass die meisten Unternehmen es als unvermeidlich ansehen, zumindest einen Teil der zollbedingten Kosten auf die Endverbraucher zu übertragen«, sagte Dr. Shawn DuBravac, IPC-Chefökonom und der Autor der Studie.

Die weiteren Ergebnisse der Studie: 

  • Sowohl die nordamerikanischen als auch die Elektronikhersteller weltweit verzeichnen steigende Auftragsbestände. In den USA klettern sie allerdings schneller als in Europa. 
  • Die Materialkosten gehen bei Elektronikherstellern in Europa und APAC stärker zurück als bei Firmen in Nordamerika. 
  • Für die nächsten sechs Monate erwarten die Elektronikhersteller, dass die Arbeits- und Materialkosten hoch bleiben werden und dass es weiterhin schwierig sein wird, neue Mitarbeiter einzustellen. 

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu elektroniknet

Weitere Artikel zu Wirtschaft & Politik