Zu den Kunden von Handke zählen derzeit noch vor allem große OEMs und EMS-Firmen. Im Visier hat Handke aber laut Erhard auch die vielen kleinen Fertigungsbetriebe, »weil diese von den klassischen MES-Herstellern bislang kaum berücksichtigt wurden.«
Und welche Ziele hat sich Handke für die Zukunft seines Linerecorders gesteckt? Zwar ist der Linerecorder schon seit einem Jahr auf dem Markt, aber erst seit kurzem ist der Vertrieb so richtig angelaufen. »Wir haben uns jedenfalls viel vorgenommen«, betont Erhard, »und wollen innerhalb von ein bis zwei Jahren zu den führenden Software-Firmen im Fertigungsumfeld gehören. Das heißt, überall da, wo der Schwerpunkt bei der Einführung einer Fertigungssoftware auf die Produktivitätssteigerung abzielt, wollen wir ganz vorne mitspielen.« Erhard ist überzeugt, dass das Thema Produktivität künftig noch mehr an Bedeutung gewinnt und sogar Anforderungen wie z.B. Traceability in den Schatten stellen wird. Und damit sei Handke in einer sehr guten Ausgangsposition.
Dabei will sich Handke nicht nur auf die Elektronikfertigung - sprich auf die SMT-Linie - beschränken. Denn das System ist laut Auskunft von Erhard nicht per se auf dieses Segment limitiert, sondern könne überall zum Einsatz kommen, wo Maschinen produzieren. Dabei spannt er den Bogen von der Blechbearbeitung über den Kunststoffspritzguss bis hin zur Medizintechnik.
Auch die Herausforderung, Montage-Arbeitsplätze an ein Datensicherungssystem anzuschließen, um Prozesse zu dokumentieren und auszuwerten, hat Handke in einem Projekt bei Zollner Elektronik bereits gelöst: Zum Einsatz kommt hier neben der Software ein Touchpanel. So kann der Arbeiter an den jeweiligen Handarbeitsplätzen bei Störungen, Schlechtteilen usw. Fehlercodes eingeben. Die Codes werden von einer Steuerung gesammelt, an den Linerecorder übertragen und dort in einer Datenbank gespeichert. Während des Einrichtbetriebes bzw. Rüstbetriebes, ebenso während des Störbetriebes, zeichnet das System die entsprechenden Stillstandszeiten/-Daten auf. Aus den Maschinenzuständen und den Code-Daten der Montageplätze werden Leistungs-, Qualitäts- und Verfügbarkeitskennzahlen ermittelt und visualisiert.