Vorteile haben große EMS-Unternehmen mit mehreren Logistik-Standorten wie Flextronics: »Uns hilft, dass wir über ein weltweites Materialmanagementsystem verfügen, das uns Transparenz über sämtliche Lagerbestände an Bauelementen in unseren Werken gibt. Dadurch gelingt es uns häufig, dass wir Engpässe in einem Werk durch die Zulieferung von nicht dringend benötigten Bauelementen aus einem anderen Werk vermeiden können«, sagt Dr. Uwe Schmidt-Streier, Geschäftsführer von Flextronics SBS.
Alle Jahre wieder?
Die Auswüchse der aktuellen Verknappung bzw. Allokation sind nicht neu. Dass immer wieder die gleichen Probleme auftreten, wenn das Material knapp wird, zeigt, dass die Zusammenarbeit in der Lieferkette besser sein könnte. Den Ausweg aus dem Dilemma sieht Johann Weber, Vorstandsvorsitzender bei Zollner Elektronik, darin, das Zusammenspiel entlang der Lieferkette zu optimieren: »Die Kette vom Kunden zum EMS bis hin zum Distributor bzw. Hersteller muss enger vernetzt sein!« Nur so ließen sich die zum Teil unvorhersehbaren Marktschwankungen in den Griff bekommen und die Kunden-Forecasts mit den aktuellen Lieferzeiten in Einklang bringen, meinen die EMS-Unternehmen. Eine engere Vernetzung der Lieferkette würde allen Beteiligten aber gleichzeitig auch mehr Flexibilität abfordern. Die Lösung könne nur sein, so Weber, solchen Herausforderungen beispielsweise mit moderner Software, elektronischen Logistik-Anbindungen und entsprechenden Internetplattformen zu begegnen.