EMS: Statements zur Liefersituation

9. März 2022, 8 Bilder
© Katek

Rainer Koppitz, CEO der Katek Group:

Die Auftragslage ist durchgängig extrem gut, da zur starken Nachfrage in allen Branchen die Nachholeffekte der liegengebliebenen Aufträge aus 2021 hinzukommen. Hinzu kommt, dass wir in einigen besonders dynamischen Wachstumsmärkten wie eMobility, Renewables und Telecare aktiv sind, die ohnehin zwei- bis dreimal so stark wachsen wie der Rest des Marktes. Wir haben darum zum Beispiel die Fläche des Werkes in Bulgarien gerade verdoppelt, eröffnen dieses Quartal unser Werk in Malaysia für Kleinserien und Prototypen und investieren auch massiv in die Effizienz unserer Standorte in Deutschland wie Leipzig, Memmingen oder Düsseldorf. Und: Wir sehen unsere Branche in der Verpflichtung, gegenüber den Kunden volle Transparenz zu zeigen. Vielfach werden aktuell Aufträge angenommen, die alleine von der Produktionskapazität aufgrund der hohen Auslastungen niemals fristgerecht abgearbeitet werden können. Das kann ein böses Erwachen geben und auch zu einem weiteren Aufbau der Materialläger führen, für den aber vielfach die Mittel fehlen.

Wir sehen flächendeckend Preissteigerungen beim Material und werden diese vertragskonform an unsere Kunden weitergeben bzw. haben dies bereits getan, darin führt kein Weg vorbei. Elektronikfirmen, die aus falsch verstandener Kundenorientierung versuchen, die Preissteigerungen aus ihrer eher niedrigen Marge zu tragen, werden in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen. Viele Firmen unserer Branche, gerade die kleineren, sind durch den massiv gestiegenen Lageraufbau ohnehin Cash-negativ und werden das nicht lange durchhalten können.