Die E-Mail-App auf den IPhones und IPads von Apple hat zwei Sicherheitslücken.Der Nutzer muss dabei, laut Experten, nicht erst eine Datei im Anhang öffnen. Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik empfiehlt die App zu löschen oder die Synchronisierung abzuschalten.
Die iOS-App-Mail ist auf allen iOS-Versionen rückwirkend bis iOS 6 von zwei schwerwiegenden Sicherheitslücken betroffen. Angreifern ist es dadurch möglich, durch das Senden einer E-Mail das betreffende iPhone oder iPad zu kompromittieren. Damit ist potentiell das Lesen, Verändern und Löschen von E-Mails möglich. Ob darüber hinaus weitere schädliche Aktivitäten für erfolgreiche Angreifer möglich sind, ist Gegenstand weiterer Prüfungen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schätzt diese Schwachstellen als sehr kritisch ein. Für die insgesamt zwei Schwachstellen stehen bislang keine Patches zur Verfügung. Medienberichten zufolge werden die Schwachstellen bereits aktiv ausgenutzt. So lange keine entsprechenden Patches zur Verfügung stehen, sollten Anwender die App unter Apple iOS deinstallieren oder alternativ die mit dieser App verknüpften Accounts deaktivieren.
»Das BSI schätzt diese Schwachstellen als besonders kritisch ein. Sie ermöglicht es den Angreifern, weite Teile der Mail-Kommunikation auf den betroffenen Geräten zu manipulieren. Es steht zudem aktuell kein Patch zur Verfügung. Damit sind Tausende iPhones und iPads von Privatpersonen, Unternehmen und Behörden akut gefährdet. Wir sind im Austausch mit Apple und haben das Unternehmen aufgefordert, hier schnellstmöglich eine Lösung zur Sicherheit ihrer Produkte zu schaffen«, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Die Möglichkeiten zur Ausnutzung der Schwachstellen unterscheidet sich je nach iOS-Version. Während bei iOS 13 das reine Empfangen einer schädlichen Mail ausreicht, um die Schwachstelle auszulösen, muss die Mail ab iOS 12 abwärts auch durch die Nutzerinnen und Nutzer geöffnet werden.
Das BSI empfiehlt:
Sicherheitsforscher der Firma »Zecops« haben bereits Mittwoch Nacht einen Bericht zu dieser Schwachstelle veröffentlicht. Aus diesem geht hervor, dass die Sicherheitslücke möglicherweise schon seit Januar 2018 von Angreifern ausgenutzt werden könnte.
Apple arbeitet derzeit an einem Patch, der die Schwachstelle beim nächsten Software-Update iOS 13.4.5 beheben soll.