Neue Trends bei Steckverbindern

18. Februar 2009, 9:32 Uhr | Alfred Goldbacher
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Der Fahrgastraum – das „Eldorado“ für Mensch-Maschine-Schnittstellen

Es mag verwundern, dass in einem Kraftfahrzeug – angesichts der allgegenwärtigen Vibrationen und Erschütterungen – oberflächenmontierbare Steckverbinder zum Einsatz kommen. Die Systemhersteller fragen diese Teile aber verstärkt nach, und so gibt es unter anderem von der Firma JAE Europe (www.jae-europe.com) SMTSteckverbinder im Raster 2,2 mm, deren Kontakte für Nennströme bis 3 A ausgelegt und ausschließlich für Applikationen im Fahrgastraum gedacht sind – zum Beispiel für Audio- und Video-Module im Armaturenbrett oder in den Sitzen. Sie eignen sich für Umgebungstemperaturen zwischen –40 und +85 °C und verfügen über eine hochwertige Metallisierung, die Kontaktwiderstandswerte von 5 mΩ sowie Isolationswiderstände von mindestens 100 MΩ gewährleistet. Rund 50 Steckzyklen überstehen sie schadlos, spezielle Niederhaltungen sorgen für eine wirksame Fixierung auf der Leiterplatte.

Neue Secure-Lock-ZIF-FFC/FPCSteckverbinder (Flat Flexible Cable, Flat Printed Circuit) produziert AVX (www.avx.com) als Serie 6288 und liefert sie mit sechs bis 60 Kontakten und 0,5 mm Kontaktabstand (Bild 1).

Sie werden nach Automotive-Spezifikationen getestet und sind demzufolge für den erweiterten Temperaturbereich von –40 bis +105 °C ausgelegt. Die Kontakte sind vergoldet und erhöhen so die Zuverlässigkeit der Lötverbindung.

Sie verfügen über eine Verriegelung, dank derer es fast unmöglich ist, das Kabel versehentlich abzutrennen oder falsch einzustecken. Außerdem gewährleistet das speziell geformte FFC/FPC-Kabel während des Produktionsprozesses eine korrekte Ausrichtung und verhindert somit versatzbedingte Fehler.

Die Montage wird durch einen One-Touch-Flip-Lock erleichtert, der eine akustische und taktile Rückmeldung liefert.

9020301_af_02.jpg
Bild 1. Secure-Lock-ZIF-FFC/FPC-Steckverbinder liefert AVX als Serie 6288 in verschiedenen Ausführungen mit 6 bis 60 Kontakten und 0,5 mm Kontaktabstand.

Non-ZIF-Steckverbindersystem mit Verriegelung

Um die Prozesssicherheit beim Stecken von FFC/FPC in der Fertigung zu verbessern und das Handling zu vereinfachen, hat Yamaichi (www.yamaichi.eu) das Steckverbindersystem „Y-Lock Pullforce“ entwickelt. Damit können handelsübliche FFC/FPC verwendet werden, die über einen speziellen Rastmechanismus im Steckverbinder verriegelt werden. Die Verriegelung erfolgt direkt während des Steckvorgangs, so dass keine weitere Betätigung einer Klappe, Schublade oder ähnliches notwendig ist.

Die Besonderheit dieses Steckverbindersystems ist das Design des Board-Connectors. Dessen Verriegelungsmechanismus, bestehend aus einer Reihe von Rasthaken, ermöglicht eine sichere Verbindung zwischen der FFC/FPC und dem Board-Connector. Die Verrastung erfolgt mit dem Standard-Stiffener der FFC/FPC oder optional über einen zusätzlichen Kunststoff-Stiffener, welcher mit der FFC/FPC verklebt wird. Die Formgebung dieses zusätzlichen Stiffeners lässt kein falsches Einstecken mehr zu und bietet erhöhte Sicherheit, z.B. bei Vibrationen.

Die Board-Connectoren sind mit einem Pitch von 0,5 bzw. 1 mm sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Version erhältlich. Die Serie wird zunächst mit 30 Kontakten für einen Pitch von 0,5 mm (90° und 180°) und mit 12 bis 30 Kontakten für einen Pitch von 1 mm (90° und 180°) gestartet. Verschiedene Beschichtungen, z.B. Goldauflage, sind je nach Kundenwunsch möglich.


  1. Neue Trends bei Steckverbindern
  2. Neue Trends bei Steckverbindern
  3. Extrem widrige Umgebungsbedingungen schadlos überstehen
  4. Der Fahrgastraum – das „Eldorado“ für Mensch-Maschine-Schnittstellen
  5. Profibus-Plug&Play-Bus-Stecker
  6. Hybridverbinder für Verbindungen von Draht auf Leiterplatte
  7. Neue Trends bei Steckverbindern

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!