Grundlage dafür, die Hardware für ihre Kühlaufgaben effizient auszulegen, sind die thermischen Simulationen, in denen Michael Ruscigno eine der Stärken und einen wichtigen Differenzierungsfaktor für Baknor sieht. Um die Simulationen durchführen zu können, liefern die Kunden die wesentlichen Informationen über den Leistungsteil ihrer Designs an die Ingenieure von Baknor, auf deren Basis sie die Simulationen durchführen und daraus die Vorschläge zur Optimierung erarbeiten. »Dabei kommt es darauf an, früh mit den Kunden zusammenzuarbeiten und die Simulation von mechanischen Designs bis zum Gehäuse übe alle Ebenen durchzuführen. Auch diese enge Zusammenarbeit in Verbindung mit der Simulation sehen wir als ein interessantes Differenzierungsmerkmal an, das wir bieten«, sagt Ruscigno.
Dazu ein Beispiel aus dem Gebiet der Lichttechnik: Stadionbeleuchtungen sollen so ausgelegt sein, dass die Lampen Licht in einer Farbe ausstrahlen, die sich für die Aufnahme über TV-Kameras eignet – ohne dass eine aufwändige Bildverarbeitung durch den Sender erforderlich ist. »Wir haben über Heatsinks dafür gesorgt, dass eine Stadionbeleuchtung genau die gewünschte Lichtfarbe aussendet – und das über einen sehr langen Zeitraum. Gleichzeitig konnten wir die Baugröße um 60 Prozent reduzieren.« Für solche anspruchsvolle Anwendungen gibt es derzeit keine Systeme, die man von der Stange kaufen kann – zumal im Lighting-Bereich kaum Standards existieren.
Ein weiteres Beispiel aus dem Lighting-Bereich sind Displays, die die Aufnahmen der Kameras vor Ort in so hoher Qualität wiedergeben, dass die Bilder nicht aufwändig nachbearbeitet werden müssen. Displays, die das leisten können, benötigen aber für die Bildverarbeitung viele Prozessoren, denen im Display nicht viel Platz zur Verfügung steht und die viel Wärme abgeben. »Wir haben nicht nur das Wärmemanagement für solche Displays entworfen, sondern gleich das gesamte thermisch optimierte aktive Display konstruiert«, betont Ruscigno. Das spart den TV-Aufnahmeteams Zeit und Geld, denn sie müssen ihre Filme nicht erst ins Studio schicken, um sie dort aufbereiten zu lassen.
»Lighting ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir mit unserem Ansatz – von der Beratung über Engineering und Simulation bis zur Fertigung unter eigener Kontrolle – einen interessanten Mehrwert bieten können«, freut sich Ruscigno. »Das dürfte für europäische Anwender sehr interessant sein und bietet uns eine Chance, Fuß zu fassen.« Und das gelte auch für weitere Märkte von der Antriebstechnik über Wechselrichter und Stromversorgungen bis zu Elektromobilität – überall eben, wo Wärme effizient abgeführt werden muss. Wie das Konzept von Baknor hierzulande ankommt, kann Ruscigno schon im November testen: Den Stand für die electronica 2014 hat er bereits gebucht.