Elektromechanik

Update für CompactPCI-Serial-Spezifikationen

9. Oktober 2014, 10:52 Uhr | Von Christian Ganninger
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Stromversorgung sichergestellt

Das von Pentair zusammen mit anderen führenden Unternehmen entwickelte, steckbare 19-Zoll-AC-Netzgerät für CompactPCI Serial (Bild 2) ist nun ebenfalls verfügbar.

Steckbares 19-Zoll-Netzgerät für CompactPCI Serial
Bild 2. Steckbares 19-Zoll-Netzgerät für CompactPCI Serial.
© Pentair-Schroff GmbH

Es hat entsprechend der Festlegung in der PICMG-Spezifikation 12 V Hauptspannung und 5 V als Standby-Spannung. Der AC-Eingang ist als Weitbereichseingang ausgeführt. Der Netzeingang ist – wie bei CompactPCI – auf den Backplane-Stecker geführt, so dass der Netzeingang hinten am System angebracht wird. Die meisten Prozessoren und Komponenten arbeiten heute mit diversen Kleinstspannungen von unter 3 V, daher werden auf den Boards DC/DC-Wandler (Point-of-Loads) integriert, welche die 12 V entsprechend umwandeln. Über die 5-V-Standby-Spannung können Schaltkreise im System bei ausgeschaltetem Gerät wachgehalten werden und so zum Beispiel über ein Wake-on-LAN die 12 V des Netzteils eingeschaltet beziehungsweise das System aus dem Standby geweckt werden. Mit einer Leistung von 300 W deckt dieses Netzgerät ca. 98 Prozent aller CompactPCI-Serial-Anwendungen ab. Weitere CompactPCI-Serial-Netzgeräte, zum Beispiel eines mit Weitbereichs-DC-Eingang und Low-Power-Geräte mit Netzeingang auf der Frontplatte, sind in Vorbereitung.

Busbars verbinden Power Backplane und Signal Backplane
Bild 3. Busbars verbinden Power Backplane und Signal Backplane
© Pentair-Schroff GmbH

Für dieses neue Netzgerät wurde auch eine spezielle Power-Backplane entwickelt, in die das Netzteil gesteckt wird. Die Power-Backplane hat für die 12 V Hauptspannung Powerbugs und kann über Kabel oder spezielle, von Pentair entwickelte Busbars (Bild 3) sehr einfach an die entsprechende CompactPCI-Serial-Backplane angeschlossen werden. Durch dieses modulare Konzept mit getrennten Backplanes kann der Kunde sein Netzteil im System sowohl rechts als auch links anordnen. Die zwischen der Power-Backplane und der Signal-Backplane notwendige Verkabelung wird dabei auf ein Minimum reduziert. Insgesamt stehen vier verschiedene Busbars zur Verfügung, die die entsprechenden Konfigurationen (2 bis 9 Slots und Netzteil rechts oder links) abdecken. Die Adapterplatinen können beispielsweise auch eingesetzt werden, um zwei Power-Backplanes mit zwei Netzteilen parallel zu verbinden. Die 5-V-Standby-Spannung wird über mitgelieferte Kabelsätze mit der Signal-Backplane verbunden. Mit diesen Komponenten lassen sich Systeme modular für unterschiedlichste Konfigurationen aufbauen. Bei größeren Stückzahlen für bestimmte Projekte kann natürlich auch eine monolithische Backplane gefertigt werden.

CompactPCI- Serial-System der neuesten Generation
Bild 4. CompactPCI- Serial-System der neuesten Generation.
© Pentair-Schroff GmbH

Ganze Systeme werden überarbeitet

Pentair bietet auch komplette CompactPCI-Serial-Systeme (Bild 4) an. Diese werden nach und nach ebenfalls hinsichtlich der Spezifikationsänderungen angepasst und sind spätestens Ende 2014 verfügbar. Das 44 TE breite System – basierend auf dem RatiopacPRO-Gehäuse – wird es dann in zwei Ausführungen geben. Die erste Version ist mit einer 9-Slot-Backplane und dem steckbaren 19-Zoll-CompactPCI-Serial-Netzgerät ausgestattet und die zweite Version mit einer 7-Slot-Backplane und zwei Steckplätzen für CompactPCI-Serial-Netzgeräte, um auch Redundanzanforderungen abdecken zu können.

Diese Systeme finden vorwiegend als Entwicklungssysteme im Labor Anwendung. Auch die bereits bestehenden 19-Zoll-CompactPCI-Serial-Systeme (3+1-HE-Systeme) werden zügig auf den aktuellen Stand gebracht. Sie werden zukünftig auch mit den neuen 19-Zoll-CompactPCI-Serial-Netzgeräten bestückt. Eine Alternative mit Open-Frame-Netzteil, das nur die 12-V-Hauptspannung zur Verfügung stellt, ist als Value-Version ebenfalls geplant.

 

Der Autor

Dipl.-Ing. Christian Ganninger 

geboren 1971, studierte Elektrotechnik an der Fachhochschule in Karlsruhe. Anschließend arbeitete er als Design Engineer Backplanes und Technical Coordinator Backplanes und später als Projektmanager Backplanes und Systeme in einer Firma, die 19-Zoll-Systeme und Backplanes entwickelt und produziert. Seit Mai 2005 ist er Produktmanager Backplanes bei Schroff. Ein Jahr später übernahm er zusätzlich auch den Bereich Micro­TCA als Produktmanager. Heute ist er als Global Category Manager Systems bei Pentair-Schroff GmbH in Straubenhardt tätig.

Christian.Ganninger@pentair.com



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