Was fordert der Markt, was die Hersteller aus technischen Gründen noch nicht erbringen können?
Labady: Natürlich gibt es auch mal Kundenwünsche, die wir bisher nicht realisieren können: beispielsweise oberflächenmontierbare Supercaps, die mit Reflow-Lötverfahren auf der Platine montiert werden können. Auch höhere Betriebsspannungen als die üblichen 2,7 V sind bisher bei Einzelkomponenten technisch nicht umsetzbar.
Welche Verbesserungen sind bei den Supercaps denn in den nächsten beiden Jahren trotz alledem zu erwarten?
Labady: Es wird natürlich auch weiterhin kontinuierliche Verbesserungen geben, die auf ein höheres CV-Produkt hinauslaufen, also auf höhere Speicherkapazitäten bei gleich bleibendem Bauteilvolumen, oder auf räumlich kleinere Bauteile trotz gleichbleibender Kapazität! Zudem wird an einer weiteren Erhöhung der Zellenspannung bis auf 3 V gearbeitet.
Wird die Automobilindustrie den Supercaps zum Durchbruch verhelfen?
Labady: Die Kfz-Industrie dürfte der verstärkten Akzeptanz der Supercaps in vielen Applikationen sehr zuträglich sein, da die Branche extreme Forderungen an die Langzeitzuverlässigkeit dieser Bauteile stellt und wir diese auch erfüllen können. Die Elektrofahrzeuge werden dieses Anforderungsprofil noch weiter schärfen, da bin ich mir sicher!
Für welche Applikationen wären Supercaps bestens geeignet, wenn die Branchen sich endlich dafür öffnen würden?
Labady: Da gibt es einiges; die Energierückgewinnung zum Beispiel, die in den Kraftfahrzeugen, aber auch in Personenaufzügen mehr und mehr Fuß fasst. Alle Elektromobile, ob Busse oder Gabelstapler, sind eine wichtige Marktnische der Zukunft, ferner die Spannungsstabilisierung in allen Energienetzen oder auch in Solaranlagen bzw. Solarkraftwerken.