Vom Engineering bis zur Fertigung, Standard oder kundenspezifisch: Anlagenbauer haben heute bei Gehäuse- und Kühltechnik die freie Auswahl. Doch was rechnet sich? Dazu konnte man sich auf der SPS unter anderem bei Rittal, Pfannenberg und Häwa beraten lassen.
Thomas Bibow ist Sales Director EMEA bei Pfannenberg. Auf der SPS hat sein Unternehmen unter anderem neue Luft-/Wasser-Wärmetauscher der Serie »ecool« vorgestellt – dem Trend zu Energie- und Kosteneffizienz geschuldet.
Pfannenberg setzt wie sein großer Wettbewerber Rittal voll auf das Baukastenprinzip. Denn so sei der Kunde in der Geräteauswahl flexibel, ohne das wesentliche Anschlüsse oder der Platzbedarf neu dimensioniert werden müssten. »Gleiche Gehäuseausschnitte zum Beispiel sorgen für mehr Flexibilität«, erklärt Bibow.
Die neuen Luft-/Wasser-Wärmetauscher sind in Leistungen von 500 Watt bis 5000 Watt in drei Baugrößen erhältlich. Ihr Ausschnitt ist kompatibel zu den Kühlgeräten und Luft-/Luft Wärmetauschern der Pfannenberg ecool-Serie. Bibows Argument: »Oftmals müssen Komponenten aktualisiert werden, weil sich die Anforderungen an die Klimatisierung ändern.
Die Umrüstung kann dann leicht und schnell durchgeführt werden, weil die Geräte über den gleichen Montageausschnitt verfügen. Dies bedeutet einen geringen Planungs- und Kostenaufwand und damit auch eine höhere Prozesssicherheit – auch nach umfangreichen Modifikationen.«
Und das Prinzip Plug&Play geht noch weiter: Während viele Modelle angeschraubt werden müssten, verfügen die Pfannenberg Luft-/Wasser-Wärmetauscher über einen Schnappmechanismus für die werkzeuglose Montage in den Gehäuseausschnitt. Diese teilintegrierte Version reduziere zusätzlich noch einmal das Aufbaumaß auf den Schaltschrank, so Bibow.
Mit nur 82mm und Ecool-Design lasse sich der Luft-/ Wasser Wärmetauscher in jedes Maschinendesign integrieren. Von außen zugänglich sind Thermostat oder Lüfter, und auch werkzeuglos um- oder nachzurüsten, ohne dass der Luft-/Wasser-Wärmetauscher komplett ausgebaut werden müsse.
Für die Dimensionierung setzt Pfannenberg auf eine eigene Berechnungssoftware, die je nach Umgebungsbedingungen und der abzuführenden Verlustleistung die passenden Geräte auszuwählen hilft.
Nicht nur Pfannenberg, nahezu alle namhaften Hersteller konzeptionieren Gehäuse- und Klimatisierungssysteme heute für ein optimales Ergebnis unter Zuhilfenahme von Engineering- und Berechnungssoftware.
Allen voran Marktführer Rittal. Unterstützung bei Planung und Nachweisführung von normgerechten Ri4Power-Schaltanlagen nach DIN EN 61439 bekommt der Kunde mit der neuen Version 6.1 der Planungssoftware „Rittal Power Engineering".
Ein modulares, standardisiertes Rechenzentrum kann mit »Rittal RiMatrix S Selektor« in sieben Schritten selbst konfiguriert und bestellt werden. Der Selektor umfasst neun Klimazonen, als App für Apple iOS und Android ist das Tool auf Deutsch und Englisch verfügbar.
Unter dem Motto „Next level for industry“ breiteten die Herborner auf der SPS auf 1.000 qm Fläche eine dreistufige Wertschöpfungskette aus. Im Verbund mit Eplan (EEC Eplan Engineering Center, Eplan Pro Panel, Eplan Data Portal), Rittal (RiCAD 3D, RiTherm und Power Engineering) und Kiesling erhalten Anlagenbauer vom Engineering über die Fertigung bis zur Bearbeitung eines Schaltschranks das volle Service-Programm.
Den neuen Einzelschrank SE 8 gibt es jetzt speziell für den amerikanischen Markt sowohl als NEMA 4/4x-Version als auch mit standardisierten Ausbrüchen im umlaufenden Metallkorpus – an den Seiten und im Dachbereich. Zudem wurde er zum PC-Schranksystem weiterentwickelt, eine umlaufende Stahlblechkonstruktion schützt vor Zugriff, Staub und Strahlwasser.
Der PC-Schrank auf Basis des SE 8 ist mit den Zubehörteilen des Anreihsystems TS8 kompatibel, auch eine bessere Raumausnutzung durch Zwei-Ebenen-Konzept, geringerer Montageaufwand und Zugriff auf die Klimatechnik-Plattform ist gewährleistet.
Eine Sicherheitslücke hat Rittal mit seinem Tragarmsystem CP 60/120/180 geschlossen. Dieses bietet jetzt standardmäßig und ohne Mehrkosten als aktive Schutzmaßnahme einen automatischen Potenzialausgleich aller Bauteile. Der Anlagenbediener kann nun im Falle eines defekten Kabels nicht mehr unter elektrischer Spannung stehen.
Die Kühlgeräteserie TopTherm trägt nun das TÜV-Nord-Siegel. Auch die elektrische Leistungsaufnahme wurde bestimmt, um daraus die Energieeffizienz zu berechnen. »Unterschiede zwischen Angaben auf Typenschildern und realer Leistung hinsichtlich Leistung und Energieeffizienz kann man im Wettbewerbsumfeld beobachten. Deshalb haben wir uns weltweit als erster Hersteller entschlossen, unsere Kühlgeräte von einer unabhängigen Stelle prüfen zu lassen«, sagt Steffen Wagner, Leiter Produktmanagement Schaltschrankklimatisierung bei Rittal.