In den Vertical Market Teams sind nicht nur alle Rutronik-Unternehmensbereiche vertreten, sondern darin enthalten ist auch das Tochterunternehmen Rusol. In das Lighting-Team bringen die Rusol-Fachleute Know-how zu kompletten LED-Systemen ein, die Experten von Rutronik steuern ihr Fachwissen zu LED-Chips und -Komponenten bzw. -Module, zur Stromversorgung, zum Steuerkreis, den Optiken und mechanische Komponenten bei. »Bei einer LED-Leuchte entfällt auf die LED bzw. das LED-Modul selbst ein Kostenanteil von gerade einmal 35 Prozent. So profitieren wir – und unsere Kunden – auch hier wieder von unserem breiten Produktportfolio und der entsprechenden Marktexpertise.« Im Bereich der erneuerbaren Energien deckt Rusol die Solar-Module mit Montagesystemen und Wechselrichter ab, Rutronik alle Bauelemente für die Komponenten für Wind-, PV- oder Solar-Anlagen, wie Junction Boxen, Inverter, e-Meter, Tracking- und Monitoring-Systeme und das Batteriemanagement. »Gerade in diesen Märkten zählen die Kunden oft nicht zum herkömmlichen Elektronik-Kundenkreis, und es ist Wissen gefordert, das jenseits der klassischen Elektronik liegt, etwa die Planung und Dimensionierung von LED- oder Solar-Anlagen.
Auf Basis dieser Expertise hat Rutronik in der Vergangenheit bereits mehrfach applikationsspezifische Systeme entwickelt. Ein Beispiel, das der Distributor exklusiv gemeinsam mit Infineon realisiert hat, ist die erste monolithische integrierte Lösung, die auf einem Chip die Analyse einzelner Solarzellen oder Panels realisiert, eine Modul-zu-Modul- und Anlagen-Kommunikation ermöglicht, Smartphone Connectivity via Bluetooth bietet und außerdem USB und viele andere Analysefunktionen beinhaltet.
Technologietreiber: Industrie- und Automobilmarkt
Der Industrie- und der Automobilmarkt sind klassischerweise starke Märkte in Europa. Aufgrund neuer Entwicklungen und Anforderungen sieht Rutronik hier trotzdem noch großes Potenzial. Einer der Technologietreiber im Industriesektor ist nach Ansicht des Distributors die stark zunehmende Konnektivität, sowohl wireless als auch drahtgebunden. Sie spielt auch eine wichtige Rolle beim e-Metering, für Rutronik einer der größten Wachstumsmärkte. »Die intelligenten, elektronischen Stromzähler sind Voraussetzung für ein Stromnetz, das die Energie aus vielen Quellen intelligent verteilt. Und ohne dieses so genannte Smart Grid ist der Atomausstieg nicht zu schaffen, der ja nun politisch gewollt ist und umgesetzt wird«, beschreibt Markus Krieg. »In absehbarer Zukunft werden e-Meter-Komponenten auch verstärkt in Geräten eingesetzt, die sich automatisch zu- oder abschalten, je nachdem, wie viel Energie zur Verfügung steht«, ist Krieg überzeugt. Das gilt auch für Haushaltsgeräte, auf die sich das Team »Home Appliance« konzentriert. Damit wird das Thema Netzwerkanbindung auch in diesem Segment immer wichtiger, außerdem gewinnen energiesparende Technologien wie intelligente Stromversorgungen und mehr Funktionalitäten für mehr Bedienkomfort an Bedeutung.
Auch im Automobilmarkt ist Energie das beherrschende Thema, hier stehen kraftstoffsparende Antriebe mit geringer Emission und e-Mobility inkl. Batteriemanagement und Invertertechnologien ganz oben auf der Prioritätenliste der Entwickler. Die Speicherung der Energie ist ein Kernthema der elektrischen bzw. Hybrid-Antriebe, zu dem die Elektronik noch Antworten finden muss. Ansatzpunkte hierfür sind derzeit intelligentes Cell Balancing, das Batterie- sowie Lade- und Entlade-Monitoring, die Lebensdauerabschätzung wie auch elektrochemische Analysen.
Telemedizin bringt neue Anforderungen
Im Medizinmarkt ist die technologische Entwicklung stark von demografischen und sozialen Aspekten getrieben: Immer weniger medizinisches Personal muss immer mehr immer ältere Menschen versorgen. »Die Telemedizin bietet einen Ausweg aus diesem Dilemma«, erklärt Krieg. Sie fordere kleine, portable Geräte mit geringem Energieverbrauch und Möglichkeiten zur Datenübermittlung. Ähnliche Anforderungen sieht Krieg im Sport- und Wellness-Bereich, wo immer mehr Freizeitsportler etwa ihre Herzfrequenz selbst messen möchten oder die Geräte im Fitnessstudio Körperwerte anzeigen, die wireless via Brustband oder über Sensoren in den Griffen erfasst und übermittelt werden. »Damit entstehen neue Applikationen mit neuen Anforderungen, die sowohl die Komponentenhersteller als auch wir als Distributor beantworten müssen. Denn nur dann können wir unsere Kunden bei der Entwicklung marktgerechter und marktfähiger Lösungen optimal unterstützen.«