Der Umsatz der Elektronik-Bauelemente-Distribution - gemäß FBDi e.V. ging im ersten Quartal 2025 um beinahe 25 Prozent zum Vorjahresquartal zurück. Der Auftragseingang gibt leichte Impulse. Die Aussichten bleiben bis Mitte 2025 verhalten.
Das erste Quartal 2025 blieb mit einem Rückgang von fast 25 % deutlich hinter dem Vorjahresquartal zurück. Die meldenden Mitglieder des FBDi verzeichneten mit 814 Millionen Euro den niedrigsten Umsatz für ein erstes Quartal seit 2021.
Andreas Falke, Geschäftsführer FBDi e. V.: „Nach einem herausfordernden Jahr 2024 musste die Distribution in der Deutschland im ersten Quartal 2025 einen weiteren Rückgang verkraften. Während externe Faktoren über Aufschwung oder Stagnation entscheiden, gilt es für Unternehmen sich strategisch zu rüsten. Engpässe sind derzeit nicht zu erwarten, auch wenn der Auftragseingang eine wieder auflebende Nachfrage indiziert. Doch angesichts geopolitischer Unsicherheiten wird der Schutz kritischer Lieferketten immer wichtiger – dies gilt in besonderem Maße in der Elektronik, in der einzelne Bauelemente über Wohl und Wehe - sprich Produktion oder Lager - entscheiden.“
Dabei haben die Halbleiter erneut die größten Verluste hinnehmen müssen und verloren 30,5% des Vorjahresumsatzes und enden bei 492 Milllionen Euro. Passive, Elektromechanik und Power Supply zeigten sich stabiler und verzeichneten einen Rückgang von 16,7%, mit einem Umsatz von 283 Millionen Euro bei den Passiven. Elektromechanik (-9,6%) und Stromversorgungen (-8,5%) entwickelten sich vergleichsweise positiv.
Ein Lichtblick zeigt sich bei den Neubestellungen: Diese stiegen im ersten Quartal 2025 auf 799 Millionen Euro, ein Plus von 24,1% gegenüber dem Vorjahresquartal. Mit einer Book-to-Bill-Rate von 0,98 gibt es Hoffnung auf eine spürbare Erholung in der zweiten Jahreshälfte, sodass das Jahr 2025 insgesamt ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erreichen könnte, zumal auch 2024 in der zweiten Jahreshäfte eine starke Konsolidierung zeigte.
„Die wirtschaftlichen Prognosen für 2025 sind so herausfordernd wie selten zuvor. Geopolitische Spannungen, steigende Zölle und fragile Lieferketten sorgen weltweit für Unsicherheit. Die zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft belastet das Wachstum erheblich, sodass die globale Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich nur um 2% zulegen wird", so Falke weiter. "Besonders betroffen ist Deutschland: Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft wird das reale BIP hier um 0,2% sinken. Die Handelspolitik der USA führt zu starken Verwerfungen im internationalen Warenverkehr, was den globalen Warenhandel um lediglich 1,5% wachsen lässt – eine Entwicklung, die die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders trifft. Wirtschaft und Politik sind gefordert, mutige Schritte zu gehen und aktiv auf die massiven Veränderungen zu antizipieren und zu reagieren."
Die Ära der reinen Preisoptimierung bestehender Warenströme sei vorüber – jetzt sind kreative Lösungen und strategische Weitsicht gefragt, um nachhaltigen Erfolg zu sichern, betont Falke.