Verbandsallianz Elektronik fordert

"Sinnlose Datensammelei und Berichtspflichten beenden"

20. Januar 2025, 10:42 Uhr | Karin Zühlke
Georg Steinberger, Vorstandsvorsitzender FBDi, sieht Europa im Hintertreffen. Grund dafür ist u. a. die überbordende Bürokratisierung.
© FBDi e. V.

Die Verbändeallianz Elektronik mit dem Fachverband Bauelementedistribution (FBDi), der Fachverband Elektronikdesign und -fertigung (FED) und die Component Obsolescence Group Germany (COGD) fordern dringend Bürokratieabbau.

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Zusammen repräsentiert die Allianz etwa 1000 Unternehmen, mehrere 10.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz in zweistelliger Milliardenhöhe. Die überbordende Bürokratie werde zunehmend belastender und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie, so die Verbandsallianz.

Parallele nationale und europäische Regulierungen mit abweichenden Fristen und Zielen überfordern Wirtschaft

Ein plakatives Beispiel ist die EU-Richtlinie zum Nachhaltigkeits-Reporting (CSRD) und ESG-Richtlinien (mit Nachhaltigkeitsbericht). Beide haben sehr große inhaltliche Überschneidungen, aber andere Berichtsformate. Doppelarbeit ist die Folge. Ein weiteres ähnlich gelagertes Beispiel ist die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) und das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG); ebenfalls sehr ähnliche Zielsetzung, aber unterschiedliche Herangehensweise und Berichtsformate. Wiederum ist Doppelarbeit die Folge.

Die Forderungen im Überblick:

"Die Elektronikindustrie ist aus unserer Sicht DIE Schlüsselindustrie für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Sie gehört zu den transparentesten und die Umwelt am wenigsten belastende Industrie. Dort, wo wir Probleme verursachen, sind wir die ersten, die helfen Lösungen zu finden und Grundregeln fürs Geschäft zu definieren. Und ja, wir sind für klare Regeln und Gesetze. Was wir aber ablehnen, ist sinnlose Datensammelei und Berichtspflichten. Für den EINEN potentiellen Verstoß werden 99,5% der Unternehmen, die regelkonform agieren, präventiv mit in die Verantwortung genommen. Das kann so nicht weitergehen.

Europa ist jetzt schon das Schlusslicht in Sachen Innovation, Entwicklungsgeschwindigkeit und Investitionen. Je mehr mit der Gießkanne weiter reguliert wird, desto weniger Unternehmen werden sich bereitfinden, noch in Europa zu investieren.

Lesen Sie bitte unseren Aufruf und unterstützen Sie die Initiative. Mit Ihrer Unterstützung werden wir hoffentlich von den Entscheidungsträgern in Politik und Ministerien wahr- oder besser, ernst genommen. Ja zu einfachen, durchsetzbaren Regeln, nein zu überbordender Bürokratie!"

Die neu gegründete Allianz appelliert an Unternehmen, ihren Aufruf gegen
Überregulierung bis zum 31.01.2025 online zu unterstützen, um der Initiative
mehr Nachdruck zu verleihen. Anschließend will die Allianz gegenüber
politischen Entscheidungsträgern aktiv werden.

 

 

 


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