Will der Kunde vom Modul auf ein Chip-Lösung umrüsten, ist auch das nach den Worten von Lehnhoff möglich: »Der Kunde kann bei niedrigeren Stückzahlen mit Modulen anfangen und dann bei höherer Stückzahl mit dem Prozessor direkt auf sein Board gehen. Auch wenn das Modul preislich sehr effektiv ist, möchten viele Kunden zumindest die Option haben.« Bis zu den mittleren Stückzahlen – im Metering-Segment sind das etwa 50.000 – könne das Modul aber preislich sehr gut mithalten gegenüber einem diskreten Aufbau, so die EBV-Experten. Durch die kompakte Bauweise des Moduls kann die Hauptleiterplatte der Kunden-Anwendung ein- oder zweilagig bleiben und ist trotzdem sehr klein. Der Kunde spart sich also den Aufpreis für Multi-Layer über die gesamte Leiterplatte. Wann genau der Break-Even-Punkt zwischen Modul und diskretem Aufbau eintritt, hängt allerdings immer vom Projekt ab. Bei Bedarf gibt es Maia auch in gleichem Pinning mit einer anderen MCU aus der ST-Familie. Maia ist eine Erweiterung des EBVchips-Produktportfolios in Richtung Wireless M-Bus. Der EBVchip »Hermes«, den EBV vor etwa zwei Jahren vorgestellt hat, ist für die Wired-M-Bus-Kommunikation gedacht und wird parallel dazu weiterlaufen. »Wir werden immer wired und wireless Kommunikation benötigen, insofern laufen beide Produkte parallel«, betont Lehnhoff. Schließlich sind die erneuerbaren Energien weiterhin ein Wachstumsmarkt, und für EBV ist vor allem der Bereich Metering ein Kernaspekt. Kommunikation und in Ergänzung dazu die Sicherheit sind die maßgeblichen Treiber für die Applikationen in diesem Segment. »Dieser Markt entwickelt sich ständig weiter, und ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren eine Triebfeder kommen wird, um den Bereich Smart Home weiterzutreiben, insofern greift das Hand in Hand«, erklärt Lehnhoff. »Wenn man sich den Umbau unsere Energieversorger ansieht, gehe ich davon aus, dass wir künftig noch weitere Services angeboten bekommen werden. Insofern ist es essenziell, dass wir die durchgängige Kommunikation vom Versorger über die Datenschnittstelle ins Haus hinein haben. Deswegen ist dieser Bereich für uns sehr wichtig und interessant.«
Ausblick
Und kaum ist Maia vorgestellt, denkt EBV auch schon einen Schritt weiter in Richtung Maia-Variationen. So gibt es Überlegungen in Richtung 6LoWPAN bzw. IPv6. Die Integration dieses Kommunikationsprotokolls wäre nach Auskunft von Voskamp mit demselben Hardware-Modul zu realisieren, weil klein, kosteneffizient und sehr stromsparend. Die Software würde sich aber ändern. »Anfragen haben wir auch für Applikationen im 169-MHz-Bereich, der in Italien, Frankreich und teils in Osteuropa und den Benelux-Staaten eingesetzt wird«, so Voskamp. Hier müsste das Hardware-Layout allerdings modifiziert werden, denn das Matching im HF-Teil müsste angepasst werden. Die Ausgansleistung würde größer werden, dementsprechend auch das Modul. Die Software hingegen bliebe im zweiten Fall gleich. Wann aus den Überlegungen ein Produkt wird, dazu wollen sich die beiden EBV-Experten noch nicht festlegen, nur so viel: »Das Interesse ist da, und wir arbeiten daran«.
Seit 2010: Das EBVChips Programm
Vor fünf Jahren läutete EBV die Geburtsstunde des EBVChips-Programms ein. Seither hat der Distributor viel Zeit und Geld in die Evaluierung und Bedarfsanalyse und die Entwicklung neuer Bausteine in das einzigartige Programm investiert. Einzigartig ist das Programm in der Tat. Zwar gibt es hin und wieder Distributoren, die bei der Definition einzelner Produkte oder Produktgruppen eng mit einem Hersteller zusammenarbeiten, aber eine vergleichbare Initiative hat bislang kein Distributor ins Leben gerufen. Das wundert die Verantwortlichen bei EBV auch nicht, denn im Gegensatz zu vielen anderen Neuerungen, die gerne mal vom Mitbewerb adressiert werden, ist das bei den EBVChips schon alleine aufgrund der hohen Investitionen nicht so einfach möglich. Denn die Design-Prozesse für die ICs und Module dauern bekanntlich einige Jahre, und bevor das Produkt nicht am Markt ist, gibt es folglich auch keinen Return-of-Investment. Da brauche ein Distributor schon den Weitblick und Willen, in innovative Geschäftsmodelle nachhaltig zu investieren, unterstützt durch eine solide Finanzbasis, um so ein Projekt langfristig aufzusetzen. Der Erfolg gibt EBV jedenfalls Recht: Das Interesse an den EBVChips ist auf beiden Seiten, Kunde und Hersteller, sehr rege. Unter http://ebv.com/ebvchips gibt es eine Übersicht über die aktuell verfügbaren EBVChips.
Maia als »Plug & Play« Kit
Maia gibt es auch als Evaluation Kit in folgender Konfiguration: