Der längste und anstrengendste Teil war jedoch die Entwicklung und das Testen von Software-Treibern, was schließlich auch dazu führte, dass das Board später auf den Markt kam. „Wir wollten das Board von Anfang an mit 24-bit/196-kHz-Unterstützung von HD-Audiodateien. Außerdem wollten wir komprimierte 16-bit/44,1-kHz-MP3-Dateien und alles dazwischen abdecken. Damit wollten wir dem Kunden die Möglichkeit geben, sich nicht auf ein bestimmtes Format festlegen zu müssen. Stattdessen kann er das Board einstecken und einfach loslegen“, sagte Sinnott.
Wolfson hatte vorher bereits häufig mit dem Android Linux Audio Kernel gearbeitet und dabei Software für Treiber geschrieben. Dass die Software auf dem Raspbian OS läuft, war eine Herausforderung. Nachdem man sich auf das Design für das Board geeinigt hatte, baute Farnell element14 in wenigen Wochen die ersten Prototypen. Diese Prototypen durchliefen noch eine kleine Reihe an Modifikationen, bevor die finale Form abgezeichnet wurde.
Die nächste Phase war die Vorbereitung der Produkteinführung. Wolfson und das Marketing-Team von Farnell element14 erstellten unterschiedliche Inhalte in Form von Videos, Anleitungen, Schemata sowie eine Microsite in der element14-Community. Die Community fungierte dabei als entscheidende Plattform, um noch mehr Entwickler zu erreichen. Im Oktober wurde hier das Board angekündigt, fünf Monate vor der eigentlichen Veröffentlichung. Ab diesem Zeitpunkt diskutierte das Entwicklungsteam mit einigen Forenmitgliedern über letzte Verbesserungen.
„Es macht einen gewaltigen Unterschied in der Produktentwicklung, wenn man einen Distributor dabei hat, der das Endprodukt auch verkauft. Farnell element14 bringt nicht nur das Wissen um seine Kunden ein, sondern ist auch bereit, viel Arbeit seines Teams zu investieren.“
Das Projekt „Wolfson Audio Card“ benötigte einen hohen Grad an Organisation und Hingabe vonseiten des Designteams. Weitere Produkte aus der Partnerschaft von Wolfson und Farnell element14 sind angedacht.
Sich nur auf die Distribution zu konzentrieren reiche längst nicht mehr, meint Sinnott. Man müsse dem Kunden vielmehr das bieten, was er wirklich brauche: Informationen, Zusammenarbeit, Produkte und Herstellung unter einem Dach.