Auch wenn 2023 nicht mit der Rekordschlacht 2022 mithalten konnte: Das Gesamtjahr blieb für die Distributions-Branche trotz des schwachen 2. Halbjahres positiv. Nach Angaben des FBDi endete das Jahr bezogen auf den Gesamtumsatz (lt. FBDi Distributoren) mit einem Plus von 4,4 Prozent auf 5,37 Milliarden Euro.
In den letzten drei Jahren haben gestörte Lieferketten immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sei es aufgrund von Naturkatastrophen, politischen Unruhen, globalen Pandemien oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen. Diese Störungen können schwerwiegende Folgen für Unternehmen haben und zeigen die Fragilität vieler moderner Versorgungsnetzwerke auf. Die Distribution ist dabei ein wichtiger Kanal, der Angebot auf Herstellerseite und Nachfrage auf Kundenseite zusammenbringt. Dabei ist es auch Aufgabe der Distributoren, die Nachfrage der Kunden bestmöglich zu kanalisieren. Dabei helfen zwar die ausgeklügelten Forecasts und Supply Chain Management Programme, aber dennoch ist klappt das Supply Chain Management vielerorts nicht reibungslos, wie die letzten zwei Jahre gezeigt haben. Denn wie überall spielt auch der Faktor Mensch in der Lieferkette eine maßgebliche Rolle: Denn alles was knapp ist, wird naturgemäß zum begehrten Gut. Und da wird bisweilen bar jeglicher Vernunft und Forecast auch mal viel mehr bestellt, als man benötigt und so kommt es unweigerlich zur Nachfrageüberlastung, die zu Allokationen führt.
Das Risiko der Lieferantenabhängigkeit ist dabei nicht zu unterschätzen. Gestörte Lieferketten zeigen oft die Risiken auf, die mit einer starken Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten verbunden sind, insbesondere wenn diese in instabilen Regionen ansässig sind oder von Naturkatastrophen betroffen sind. Die Diversifizierung der Lieferantenbasis gehört zu den Lösungen, die Supply Chain Experten empfehlen, um das Risiko von Lieferkettenstörungen verringern. Und auch in diesem Punkt kommt die Distribution als vielfältiger Vertriebskanal der Hersteller als wichtige Schaltstelle aufs Parkett.
Insgesamt erfordern Lieferketten eine proaktive Herangehensweise seitens der Unternehmen, um Risiken zu minimieren und sich an veränderte Umstände anzupassen. Durch eine Kombination aus Diversifizierung, Resilienzstärkung und technologischer Innovation können Unternehmen besser gerüstet sein, um zukünftige Herausforderungen in den Lieferketten erfolgreich zu bewältigen, die Distribution leistet dabei für die Elektronik-Industrie einen entscheidenden Beitrag. Gründe, die Distributoren für ihre Arbeit bei der jährlichen Leserwahl »Elektronik Distributor des Jahres« zu bewerten gibt es also genug.
In diesem Jahr gibt es erneut zwei Sonderpreise, die im Rahmen der Leserwahl vergeben werden: Supply Chain Performance und Digitalisierung. Der Sonderpreis „Nachhaltigkeit“ wird in diesem Jahr als Jury-Preis für besondere Projekte und/oder Aktivitäten eines Distributors rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ vergeben.
➔ Die Supply Chain Performance honoriert unter anderem frei verfügbares Lager, Zuverlässigkeit & Liefertermintreue.
➔ Bei der Digitalisierung stehen zum Beispiel papierlose Kommunikation sowie Schnittstellen im Mittelpunkt.
Zusätzlich können die Leser ihre Distributoren auch wieder in den klassischen Kategorien bewerten:
➔ Breite und Tiefe des Produktportfolios
➔ Produktverfügbarkeit
➔ Lieferservice
➔ Technische Kompetenz & Support
➔ Eindruck der Kundenbetreuung insgesamt