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Dr. Dominik Ressing, Avnet Integrated

»Board-Geschäfte werden immer mehr zu Systemgeschäften«

28. März 2019, 14:30 Uhr | Karin Zühlke

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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fachkräftemangel bei Hidden Champions

Und was bei Avnet Integrated entwickelt wird, wird nach wie vor auch gefertigt?

Das ist das Ziel. Wir entwickeln, um die Serie zu liefern.

Die organisatorische Zusammenführung von MSC und Avnet Integrated ist nun gut ein Jahr her – wie lautet Ihr Fazit?

Die Umstrukturierung greift sehr gut. Wir können nun viel interaktiver mit den Kunden agieren und die Kunden nehmen uns als Einheit eines Konzerns war. Dadurch gelingt es uns, größere Projekte als früher zu akquirieren.

Das klingt ja fast so, als würde das Geschäft sowieso von alleine laufen…

Man muss langfristig denken. Wir stecken trotzdem viele Ressourcen in unsere Akquise. Was wir heute nicht akquirieren, fehlt uns in drei Jahren.

Ist das Zusammenwachsen von Avnet Integrated und MSC auch „kulturell“ gelungen?

Das ist unterschiedlich. Dass sich alle ehemaligen MSC-Mitarbeiter kulturell als „Avnet“ fühlen, ist noch nicht überall der Fall. Aber die Zusammenarbeit im Verbund funktioniert gut, wie Sie ja selbst auf der embedded world auf unserem Messestand sehen konnten. Die Stimmung ist sehr positiv und kollegial.

Andererseits ist es auch gewünscht, dass die Avnet Integrated eine Besonderheit im Konzern hat, und es ist auch für unsere Kunden wichtig, dass wir noch relativ viele autonome Strukturen haben.

Viele Hidden Champions kämpfen mit dem Fachkräftemangel. Das dürfte auch für Avnet Integrated gelten, oder?

Ja, das ist leider richtig. Die großen OEMs haben regen Zulauf, davon können Hidden Champions wie wir nur träumen. Dabei ist die Arbeit bei uns deutlich vielseitiger.

Betrifft das nur Ingenieuren oder auch Facharbeiter?

Ingenieur-Ressourcen sind knapp, aber auch sobald es in den Facharbeiterbereich geht, wird es schwierig. Ungelernte Arbeitskräfte für die Produktion sind noch vergleichsweise leicht zu bekommen.

Die Situation hängt aber auch von der Region ab. Wir sind weitgehend flexibel, d.h., wenn ein Entwicklungsingenieur an seinem Wunschort arbeiten möchte, versuchen wir das zu ermöglichen. Aber das Arbeiten in verteilten Strukturen stellt uns natürlich auch vor Herausforderungen.