Startseite > Distribution > »Nicht Firmen, sondern Lieferketten konkurrieren«

Volatilität wird zur Normalität

»Nicht Firmen, sondern Lieferketten konkurrieren«

21. November 2011, 10:25 Uhr | Karin Zühlke

▶ Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Stellhebel »Ordermanagement«

Extreme Bedarfsschwankungen stellen nicht nur die Halbleiterproduktion vor eine Zerreißprobe, sondern auch das Bestellmanagement. So startete Freescale 2008 eine Initiative zur Optimierung des Auftragseingangs. Die Erfahrungen und Resultate daraus fasste Stefan Dosch, Sales Director Central & Eastern Europe, in seinem Vortrag zusammen. Ziel des Programms war es, die Kundenzufriedenheit im Ordermanagement weiter zu verbessern und dabei gleichzeitig die Kosten zu reduzieren. Im Zuge dessen hat Freescale sein Ordermanagement an einen Dienstleister ausgelagert und an drei Standorten konzentriert. Das Programm umfasste u.a. die Standardisierung von logistischen Dienstleistungen und Schnittstellen. Auch Verantwortungsbereiche innerhalb der Freescale Supply Chain Organisation hat der Hersteller neu definiert.

Das Feedback der Kunden, besonders im Hinblick auf die Verfügbarkeitsprobleme der letzten zwei Jahre, - war laut Dosch größtenteils positiv. Die Kostenziele wurden erfüllt und auch die Reaktionszeit habe sich verbessert, so Dosch. Dauerhaft auf das Outsourcing des Ordermanagements verlassen wollte sich Freescale dennoch nicht und hat den Dienst seit August wieder zurück ins Haus geholt: Der Vertrag mit dem Dienstleister war sowieso erst mal nur auf drei Jahre ausgelegt, erklärt Dosch. Nun ist das Bestellmanagement auf vier Standorte verteilt, einen Teil der Mitarbeiter des Dienstleisters hat Freescale übernommen. Und wie lautet das Fazit? »Das Konzept hat funktioniert, wir haben viel gelernt. Die Schwierigkeiten bestanden aber vor allem in der Fluktuation der Mitarbeiter bei unserem Dienstleister.« Diese Fluktuation hofft Freescale nun durch die direkte Mitarbeiterbindung deutlich reduzieren zu können.