Ein Mahnmal gegen die unkontrollierte Aufbereitung von Elektroschrott will Farnell zusammen mit seiner Entwickler-Community element14 auf der electronica errichten: Eine Skulptur aus Elektroschrott soll auf die Gefahren, die von ausgedienter Elektronik ausgehen, aufmerksam machen. Alle Messebesucher können ihre Elektronik-Altgeräte zu diesem Zweck im Atrium Eingang Ost abgeben.
Eine der vielen Gefahren in der Wiederaufbereitung liegt darin, das Elektronikschrott – um wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Kupfer und Aluminium zu extrahieren –, über offenem Feuer erhitzt wird. Außerdem ist das Abisolieren von Kabeln und Leiterplatten in Säurebädern gang und gäbe. Dabei können Arsen, Chrom, Blei, Quecksilber und andere giftige Stoffe direkt in die Atmosphäre freigesetzt werden, mit signifikanten Auswirkungen sowohl auf die Gesundheit derer, die den Schrott wiederaufbereiten, als auch auf die regionale Umgebung. Forschungen haben gezeigt, dass die regelmäßige Handhabung von Elektronikschrott und das Einatmen von giftigen Dämpfen zu einer Schädigung des Hirns, des Nervensystems, der Lunge und Nieren führen kann und darüber hinaus mit bestimmten Krebsformen in Verbindung steht.
„Als Industriezweig tragen wir Verantwortung, etwas zu unternehmen, um gegen die mit dem unkontrollierten Recycling von Schrott, besonders in Entwicklungsländern, zusammenhängenden Probleme anzugehen“, sagte Harriet Green, CEO von Premier Farnell. „Als einer der Branchenführer in der Elektronik-Gesetzgebung und mit der Einführung eines Portals für Fragen zur globalen Gesetzgebung auf element14, sowie durch unsere preisgekrönte biologisch abbaubare Verpackung sind wir unsere Verantwortung nachgekommen, Elektronikentwickler überall in der Welt zu unterstützen. Wir hoffen, dass die Skulptur, die wir auf der electronica bauen werden, als Erinnerung für alle in der Elektronikindustrie Tätigen dient, die notwendige Wiederaufbereitung von Elektronikschrott zu reglementieren und sie zur weltweiten Thema werden zu lassen."
"Schätzungsweise bis zu 50 Millionen Tonnen Elektronikschrott werden alljährlich weggeworfen, und davon gelangen ungefähr 70% nach Afrika, China und Indien. Davon wiederum landen 90% bei Recyclern, die keinerlei Umwelt- oder Gesundheitsvorschriften beachten”, sagte Gary Nevison, Premier Farnell’s Head of Legislation. "Alleine in Indien sind unserer Ansicht nach bis zu fünf Millionen Einwohner – viele davon Kinder und die Mehrheit mit wenig oder keinerlei Schutz – an diesem gesundheitsschädlichen Gewerbe beteiligt. Weitere Millionen sind in Afrika und China davon betroffen."