Wenn es um die Entwicklung eines neuen ICs geht wie im Fall mit STMicroelectronics, dann sieht es anders aus?
Ein solches Projekt dauert etwas länger und es kostet mehr. Deshalb müssen dann von Anfang an feste Verträge abgeschlossen werden.
In wie weit ist EBV am Ende für das Produkt verantwortlich?
Unser Ziel besteht darin, neue Märkte zu schaffen. Deshalb liefern wir die Marktinformationen, die wir aus den Informationen von Tausenden unserer Kunden herausdestillieren. Diese Informationen fließen dann in die Produktdefinition ein. Gemeinsam können wir mit dem jeweiligen Produkt schnell auf den Markt kommen. EBV erhält dann in vielen Fällen die Exklusivrechte für den Verkauf.
Wir sehen uns aber nicht in der Rolle des Herstellers, das Produkt macht der IC-Hersteller, er ist auch für die Qualität und Zuverlässigkeit verantwortlich, das gehört nicht zu unserer Kompetenz.
Das alles klingt so, als hätte man schon viel früher auf eine solche Idee kommen können. Warum ist EBV mit der Initiative gerade vor neun Monaten in die Öffentlichkeit gegangen?
An sich war das Thema bei uns auch schon lange aktuell. Aber wir mussten erst einige Voraussetzungen schaffen, um es in der Praxis umsetzen zu können. Eine der wichtigsten Voraussetzungen war es, die Organisationsstruktur in vertikale Vertriebssegmente zu gliedern. Erst über diese vertikalen Vertriebssegmente erhalten wir die Informationen, die erforderlich sind, um die Produktdefinitionen durchführen zu können.
Und wir müssen ja auch in der Lage sein, die Anfragen, die wir erhalten, bewerten zu können. Das geht nur in den vertikalen Segmenten. Erst wenn das alles zusammen wirkt, können EBVchips entstehen. Wichtig aber ist zu betonen, das EBVchips natürlich all unseren Kunden offensteht, auch Kunden die nicht über unsere vertikalen Vertriebssegmente betreut werden!
Aus welchen Bereichen kommen die meisten Anfragen?
Im Moment aus der Industrie und dem Automobilmarkt. Ein gutes Beispiel sind auch LED-Treiber. Ständig gibt es neue Typen von LEDs, die besondere Anforderungen stellen, beispielsweise High-Brightness-LEDs. Interessant entwickelt sich auch das Thema Smart Grid/Smart Metering, da führen wir im Moment viele Gespräche.