Ein Rück- und Ausblick

Die Festplatte wird 60!

2. September 2016, 11:09 Uhr | Von Patrick Twele, Product Sales Manager von Rutronik
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Anteil der Festplatte rückläufig?

In manchen Bereichen ist der Anteil der verwendeten Festplatten jedoch rückläufig oder gar völlig verschwunden. Gründe hierfür findet man in der Flashspeichertechnologie. Kompaktere Bauformen, höhere Geschwindigkeiten und sinkende Preise führen dazu, dass immer häufiger die Wahl zu Gunsten der Flashlösung getroffen wird, zumindest bei kleineren Kapazitäten. Flash verwendet im Gegensatz zur Festplatte keine mechanischen Komponenten, sondern speichert Daten in Form von elektrischer Ladung auf einem sogenannten Floating-Gate. In Zukunft werden hochentwickelte Flash-Technologien wie 3D-NAND auch in großen Kapazitätsbereichen lukrativ sein. Aber auch andere zukunftsweisende Technologien versprechen heute schon, ein sinnvoller Ersatz für die HDD zu werden. Beispielsweise der Chloratom-Speicher. Damit wird eine 500-fach bessere Speicherdichte als bei den besten derzeit erhältlichen Datenspeichern erreicht. DNA-Speicher auf Molekülbasis weisen ebenfalls eine weit höhere Speicherdichte auf.

Wenn es jedoch heute darum geht, tatsächlich große Datenmengen zu handhaben, führt kein Weg an der Festplatte vorbei. Denn eines hat die Festplatte den Flashlösungen voraus: ein besseres Kosten-pro-Gigabyte-Verhältnis. Und dieses Argument wiegt schwer in Zeiten von Big Data, dem IoT und einer ganzen Cloud-Industrie.

Und wir produzieren große Datenmengen, sogar sehr große Datenmengen, unablässig und mit immer schnelleren Geschwindigkeiten. 90% der heute existierenden Daten wurden alleine in den letzten zwei Jahren geschaffen. Momentan werden pro Minute 204.000.000 E-Mails versendet, 12 Stunden Videomaterial auf Youtube hochgeladen, 277.000 Tweets gesendet und 216.000 Bilder auf Instagram gepostet. Wir verwenden Streaming-Dienste und greifen dabei auf riesige Serverfarmen zu. Schon 2015 hörten bundesweit 37% aller Web-Nutzer Musik über Dienste wie Spotify. Das IoT wird derzeit von ungefähr 6,4 Milliarden Geräten und Maschinen gespeist.

Die Nachfrage nach Speicher wächst mit dem erzeugten Datenvolumen. Nach einer Prognose von IDC wird das Volumen aller gespeicherten Daten weltweit im nächsten Jahr 16 Billionen Gigabyte erreichen. Bei solchen Größen zählt jeder Cent pro Byte. Heimische NAS-Systeme oder riesige Serverfarmen – Flashlösungen sind hier keine Alternativen zu Festplatten. Bevor überhaupt an ein Ersetzen aller Festplattenspeicher durch Flash zu denken ist, wären Investitionen in Billionenhöhe für die dazu notwendigen Fabriken aufzubringen.
Die 60 Jahre alte Technologie wird also auch in Zukunft weiter eine wichtige Rolle spielen. Laut Pwc wollen Unternehmen weltweit bis 2020 jährlich rund 910 Milliarden Dollar in die Industrie 4.0 investieren. Bis dahin werden 21 Milliarden Geräte und Maschinen an das IoT angeschlossen sein, und die Welt wird laut Seagate Datenmengen von 40 Zetabyte produzieren.

Die Festplatte ist auch für Rutronik – immerhin seit fast 30 Jahren – ein unverzichtbarer Teil, wenn es um Lösungen für den industriellen Einsatz geht. Rutronik bietet alle momentan auf dem Markt verfügbaren Formfaktoren und Kapazitäten und wird dies auch in Zukunft tun.  Als Partner von Intel, Swissbit, Apacer, Toshiba und Transcend steht Rutronik in engem Kontakt mit allen führenden Herstellern. Hinsichtlich Qualität, Lieferzeit und Preis decken unsere Partner nahezu alle Anforderungen und Kundenwünsche ab, auch kundenspezifische Anforderungen für spezielle Applikationen.

 


  1. Die Festplatte wird 60!
  2. Anteil der Festplatte rückläufig?
  3. Meilensteine

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