Von Galvani zum Lithium-Ionen-Akku

Zurück in die Zukunft

6. Mai 2009, 12:10 Uhr | Andrea Gillhuber
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Geschichtlicher Exkurs

Elektro-Fahrzeuge sind nicht erst eine Idee des späten 20. Jahrhunderts. Bereits in den Frühstadien der Automobilentwicklung war der Elektroantrieb aufgrund seines höheren Wirkungsgrades beliebter als Verbrennungsmotoren – erst die lange Ladedauer, die hohen Kosten und die geringe Reichweite pro Ladung der verfügbaren Batterien läuteten den Siegeszug der benzinbetriebenen Automobile ein.

1821 baute Michael Farady einen Elektromotor, der durch den Elektromagnetismus eine kontinuierliche Rotation erzeugte. Seinem Beispiel folgten viele Entwickler und bauten nach und nach verschiedene Elektro-Motorentypen. Die ersten Elektro-Fahrzeuge wurden entworfen. Auf Basis einer 1836 erfundenen Batterie, dem Daniell-Element, wurden die Stromspeicher weiterentwickelt. Mit der Erfindung des wiederaufladbaren Bleiakkumulators von 1860 schritt die Entwicklung voran. 1881 stellte der Franzose Gustav Trouvé auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung ein dreirädriges Elektro-Fahrzeug vor. Um 1900 fuhren in den USA 38 Prozent der Autos mit Elektroantrieb, Verbrennungsmotoren kamen bei 22 Prozent der Automobile zum Einsatz. Im Jahr 1900 stellte die k.u.k.-Hofwagen-Fabrik Jakob Lohner & Co. auf der Pariser Weltausstellung gemeinsam mit dem damals 25-jährigen Cheftechniker Ferdinand Porsche den Lohner-Porsche vor. Die von Porsche entwickelten Radnabenmotoren an den Vorderrädern leisteten bis zu 20 Minuten je sieben PS, die Normalleistung betrug 2,5 PS bei 120 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit betrug knapp 50 km/h. Die Reichweite von bis zu 50 km wurde von einem 44-zelligen Akkumulator mit 300 Ah und 80 V gewährleistet, der knapp 400 kg wog. Im selben Jahr baute Porsche einen Rennwagen mit Radnabenmotoren – Höchstgeschwindigkeit 60 km/h, Gewicht der Akkus rund 1800 kg.

Zum Vergleich: Knapp 109 Jahre später bringt es der Ruf-Porsche mit 204 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Für den nötigen Strom sorgen 96 Lithium-Ionen-Akkumulatoren, jeder in der Größe von herkömmlichen Autobatterien. Die Reichweite liegt zwischen 250 und 320 km. Gesamtgewicht: 1,9 Tonnen. Die nächste Generation soll insgesamt 15 Prozent weniger Gewicht auf die Waage bringen und einen Leistungszuwachs von 30 Prozent erreichen.


  1. Zurück in die Zukunft
  2. Akku für Hybrid-Fahrzeuge
  3. Zurück in die Zukunft
  4. Quellen und Links
  5. Geschichtlicher Exkurs

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