Der wegen des Dieselskandals unter Druck stehende Audi-Chef Rupert Stadler ist einem VW-Sprecher zufolge am Montagvormittag festgenommen worden. Mittlerweile wurde er wegen Verdunkelungsgefahr in U-Haft genommen.
In der Abgasaffäre haben die Behörden den bislang höchstrangigen deutschen Manager, Audi-CEO Rupert Stadler, festgenommen. „Wir bestätigen, dass Herr Stadler am heutigen Morgen vorläufig festgenommen wurde“, sagte Audi-Sprecher Toni Melfi gegenüber Medien. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst über die Festnahme berichtet.
In einer Presse-Erklärung der Münchener Staatsanwaltschaft wird der mittlerweile verkündete Haftbefehl mit „Verdunkelungsgefahr“ begründet. „Der Beschuldigte wurde der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.“
Es sei eher unwahrscheinlich, dass man ihn gegen Kaution wieder auf freien Fuß setzt, weil die Verdunklungsgefahr mit einer Geldzahlung ja nicht aus der Welt geschafft wird, erklärte die Staatsanwaltschaft. Man könne hier von einem Fall von schwerem Betrug ausgehen.
Die Staatsanwaltschaft München II hatte schon vergangene Woche ein Ermittlungsverfahren gegen Stadler sowie ein weiteres Mitglied des Audi-Vorstands wegen Betruges sowie mittelbare Falschbeurkundung eingeleitet. Hierbei geht es um den Vorwurf, dass Dieselfahrzeuge mit manipulierter Software zur Abgassteuerung auf den europäischen Markt gebracht worden seien.
Ende Mai hatten Ermittler Stadlers Privatwohnung durchsucht, um Beweismaterial zu sichern.