Nach der Mittagspause ging es weiter mit den Sessions Analyse und Test sowie AUTOSAR .
Nach nun mehr zehn Jahren kann man AUTOSAR als ausgereift und akzeptiert ansehen. Roman Marktl von Vector Informatik erklärt in seinem Vortrag "Virtuelle Integration und Test von AUTOSAR-Software", dass AUTOSAR entscheidend dazu beiträgt die wachsende Komplexität elektronischer Systeme im Fahrzeug zu beherrschen und welchen weiteren Nutzen Unternehmen über den zentralen Arbeitsablauf hinaus aus den etablierten Standards ziehen können. Ein Beispiel dazu ist die Integration von Virtualisierung als Unterstützung der Entwicklung von Steuergeräte-Software.
"UML, SysML und AUTOSAR erfolgreich kombinieren und gemeinsam einsetzen" - so lautete das Vortragsthema von Dr. Oliver Alt aus dem Hause LieberLieber Software. Er zeigte, dass durch diese Kombination eine durchgängige modellbasierte System- und Software-Spezifikation entsteht. Weil alle Daten in einem gemeinsamen Modell enthalten sind, lassen sich die Elemente des Modells beliebig miteinander Verknüpfen und in Beziehungen setzen, so dass eine vollständige Traceability, wie sie beispielsweise von der ISO 26262 gefordert wird, entsteht.
Damit bei der Entwicklung von Embedded Software Test- und Validierungsaktivitäten nicht erst beim Prototypen einer Steuergeräte-Hardware starten, hat ETAS einen Lösungsansatz entwickelt, der auf dem Konzept der simulationsgestützten „virtuellen“ Validierung von Embedded Software unter Berücksichtigung der Standards AUTOSAR und Functional Mock-up Interface (FMI) basiert. Zentraler Bestandteil des Ansatzes ist eine FMI-basierte Simulations- und Integrationsplattform, die das Testen von Embedded Software am PC in den verschiedenen Entwicklungsstufen unterstützt. Die Vorteile eines derartigen Lösungsansatzes liegen in der frühzeitigen, Hardware-unabhängigen Validierung von Embedded Software, was ernorme Kosten und Entwicklungszeit spart. Der AUTOSAR-Track wurde abgerundet durch die Vorträge "AUTOSAR Basis-Software-Konfiguration vereinfachen mit Community Source" von Graf, itemis und "Cloudbasierte Entwicklung" von Martin Gruber und Simon Moissl aus dem Hause Berner & Mattner Systemtechnik.
Auch die abschließende Keynote beschäftigte sich mit dem Thema AUTOSAR und zwar genau mit den Herausforderungen bei der Standardisierung automobiler Software. Markus Bechter, BMW, berichtete in seiner Funktion als AUTOSAR-Repäsentant, wie sich das Konsortium zusammensetzt, welche Faktoren berücksichtigt werden mussten, um nicht nur so einen Standard ins Leben zu rufen, sondern ihn auch zukunftsfähig zu gestalten. Die Faktoren, die hier eine Rolle spielen, sind: nicht-differenzierende Funktionalität, Methodologie, Applikationsschnittstellen und natürlich die Architektur. Eine der besonderen Herausforderungen war, das rechtliche Rahmenwerk zu gestalten.