Hierfür muss der Entwickler zuerst ein festes Netz definieren, dessen Knoten die entsprechenden Parameterkonfigurationen darstellen, die während dieser Simulation zu untersuchen sind. Hier stellt sich gleich die Frage: „Wie fein ist das Netz zu wählen, damit der Worst Case auch gefunden wird?“ Speziell bei größeren Systemen ist der Aufwand signifikant, um die Definition des Netzes und des Aufbaus zum Durchführen der Variationsanalyse zu erstellen. Skriptbasierte Ansätze werden da schnell unübersichtlich, da viele Schleifen ineinander gekoppelt werden müssen. Zudem handelt es sich hierbei um die wohl primitivste Variante, um nach dem Worst Case zu suchen.
Bei der Corner-Case-Analyse handelt es sich wohl mehr um einen aus der Praxis entstandenen Ansatz, welcher die Ränder der toleranzbehafteten Parameterräume untersucht. Mit Sicherheit gibt es genügend Fälle, in denen der Worst Case am Rande des Parameterraumes zu finden ist, aber eine Generalisierung erscheint hier eher als Trugschluss. Der Vorteil dieser Analyse besteht darin, dass sie einfach durchzuführen ist, da 2n Simulationsdurchläufe benötigt werden, um den Suchraum (gemäß der Definition der Analyse) vollständig auszuschöpfen. Dabei werden die Werte der Parameter an ihren Rändern des Toleranzbereichs bei der Berechnung benötigt. Allerdings besteht auch hier wieder das Problem, dass der Worst Case eventuell irgendwo unentdeckt zwischen den untersuchten Parameterkonfigurationen bleibt und ein falsches Ergebnis berechnet werden könnte.