Renault-Trucks rollendes Labor

5. Mai 2009, 14:02 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Fahrerspezifischer Faktor und Wetterbedingungen

Die erste Testphase erfolgte durch Computer-Simulation. Erst nach der Validierung der vorgeschlagenen Lösungen am Computer durften die Entwickler-Teams von Optifuel Lab den Lkw physisch ausrüsten und auf den Prüfstand stellen, wo er auf statischen Rollen fuhr. Erst die letzte Prüfphase erfolgte dann auf der Straße.

Jede Strecke wurde vom Testfahrzeug Optifuel Lab und dem Bezugsfahrzeug, einem Premium Route DXi 11 450 PS Euro 5 Incentive, im Konvoi mit ca. fünf Minuten Intervall zurückgelegt. Die für die Straßenprüfung gewählte Teststrecke ist eine 400 Kilometer lange Rundstrecke und umfasst sämtliche Fahrsituationen, mit denen Spediteure konfrontiert sind, wie beispielsweise hügelige Strecken mit einer maximalen Höhe von knapp über 500 m zwischen Kilometer 80 und 300.

Fahrerspezifischer Faktor und Wetterbedingungen

Um zu einem möglichst zuverlässigen Ergebnis zu gelangen, wollten die Teams von Optifuel Lab den Einfluss externer Variablen weitgehend minimieren. So wurde beschlossen, die Auswirkungen des individuellen Fahrstils eines Fahrers zu reduzieren, indem auf halber Strecke der Fahrer gewechselt wurde. Außerdem erfolgte die Fahrt so oft wie möglich mit dem Geschwindigkeitsregler. Auch Bergauf- und Bergabfahrten wurden auf diese Weise absolviert, bei einem Geschwindigkeitslimit von 85 km/h. Ebenso wurde die Strecke innerhalb von zwei Wochen sechsmal gefahren, um den Einfluss der Wetterbedingungen auszuschalten.

Das Endergebnis von minus 13 Prozent gegenüber dem Referenzfahrzeug stellt nicht die beste Messung dieser sechs Fahrten dar, sondern den Gesamtdurchschnitt aller Testfahrten. Insgesamt wurden bei den Testfahrten knapp 5000 Kilometer zurückgelegt. Die Methode zur Bestimmung des Verbrauchs wird als »Voll bis voll« bezeichnet und misst das Volumen des verbrauchten Dieselkraftstoffs bei jeder Testfahrt. Die kumulierte Verbrauchsmessung an verschiedenen, zuvor festgelegten Punkten der Strecke erfolgte durch einen Durchflussmesser der Firma AIC. Zusätzlich wurden bei jeder Ablesung die Einflussbedingungen wie Wind, Regen, unvorhergesehener Halt usw. notiert.


  1. Renault-Trucks rollendes Labor
  2. Optifuel Lab – was ist das?
  3. Optimierung des Antriebsstrangs
  4. Verbrauchssenkung durch Fahrerhilfen
  5. Fahrerspezifischer Faktor und Wetterbedingungen

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