Steuergeräte für Automotive-E/E-Architekturen bestehen in der Regel aus Hardware und entsprechender Software bzw. Firmware, welche auf den Kernelementen der Hardware-Entwürfe, den Mikroprozessoren oder -controllern, ausgeführt werden. Da heutzutage immer mehr Funktionen in Software generiert werden und die Hardware dafür die Basis darstellt, sind die genannten Prozesse und Maßnahmen zur Absicherung dieser Funktionen stark auf die Software fokussiert. Deshalb kann der Produktentstehungsprozess ideal mit dem V-Modell der Software-Entwicklung dargestellt werden. Üblicherweise wird das V-Modell in seine beiden Zweige unterteilt, um die erforderlichen Aktivitäten vor und nach der eigentlichen Software-Implementierung zu beschreiben. Im linken Zweig sieht man primär Aktivitäten im Bereich Spezifikation und Design der Software-Architektur. Im rechten Zweig ist dann der Test der Software bzw. des „Device under Test“ (DUT) über Aktivitäten wie Validierung, Verifikation und System-Integration im Fokus.
Die Funktionsabsicherung für die Aktivitäten im linken Zweig und der Implementierung kann unter der Überschrift „Test und Simulation“ zusammengefasst werden, denn während dieser Phasen ist der Software-Ingenieur hauptsächlich damit beschäftigt, seine gerade implementierte Funktion an seinem DUT oder während der Entwurfsphase an Evaluierungsplattformen gegen entsprechende Gerätesimulationen zu testen.
Die Funktionsabsicherung im rechten Zweig kann dagegen mit „Analyse und Verifikation“ zusammengefasst werden, denn nun werden die implementierten Funktionen im DUT, in Teil- oder Gesamtsystem-Aufbauten oder später im Fahrzeug mittels der oben erwähnten Aktivitäten abgesichert.
Entwicklungswerkzeuge entlang des Produktentstehungsprozesses bzw. entlang des V-Modells bestehen generell aus einer Hardware-Schnittstelle und einem Software-Werkzeug. Hierbei wird die Hardware-Schnittstelle während der unterschiedlichen Aktivitäten mit dem DUT verbunden oder in das Teil-/Gesamtsystem integriert, um dann die entsprechenden Aktivitäten mit der PC-Software durchzuführen. Für die vielen unterschiedlichen Aktivitäten im gesamten V-Modell steht im Markt eine Vielzahl von Hardware-Schnittstellen und Software-Lösungen zur Verfügung, die in vielen Fällen nicht aufeinander abgestimmt sind. Um dieses Problem auszumerzen bzw. es den Anwendern zu erleichtern, die unterschiedlichen Schritte durchzuführen, haben K2L und SMSC die „Open Automotive Network Toolbox“ zusammengestellt, die aus wenigen unterschiedlichen, aber aufeinander abgestimmten Hardware-Schnittstellen und Software-Lösungen besteht.