Die AG 3 »Digitalisierung für den Mobilitätssektor« in der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität hat Lösungsansätze erarbeitet, wie sich kluge Anreize für eine inter- und multimodale Mobilität schaffen lassen. Dazu gehören z. B. ein Mobilitätsbudget und digitale Parkraumbewirtschaftung.
Ein inter- und multimodales Mobilitätssystem kann wesentlich dazu beitragen, den Verkehr nachhaltiger zu machen. Voraussetzung dafür sind die konsequente Vernetzung von Verkehrsmitteln und Verkehrsteilnehmern sowie attraktive Angebote und Anreize für die Nutzer, auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen.
In ihrem sechsten Zwischenbericht hat die Arbeitsgruppe (AG) 3 »Digitalisierung für den Mobilitätssektor« in der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität Ideen zum Einsatz von Mobilitätsbudget und digitaler Parkraumbewirtschaftung als Hebel einer Anreizwirkung entwickelt.
Ein Arbeitgeber stellt seinen Mitarbeitern ein bestimmtes finanzielles Budget zur Verfügung, das sie für Mobilitätsleistungen ausgegeben können. Durch dieses Budget werden sie in ihrem Mobilitätsverhalten flexibler, weil sie selbst entscheiden können, ob und wie sie den öffentlichen Verkehr, Taxi, ein Miet- oder Firmenfahrzeuge nutzen wollen. Durch die Option, unterschiedliche Verkehrsmittel inter- und multimodal zu kombinieren, können sich Nutzer zudem bewusst umweltfreundlich verhalten.
Es existieren bereits erste Mobilitätsbudgets in einem frühen Stadium am Markt. Bei denen zeigt sich allerdings, dass die zumeist manuelle Administration der Mitarbeiterdaten sowie die Übertragung der steuerlichen Abrechnungsdaten eine Herausforderung darstellen. Der damit verbundene administrativen Mehraufwand ist für viele Organisationen unattraktiv und hemmt gegenwärtig einen breiten Einsatz von Mobilitätsbudgets. Weiterhin hat das Mobilitätsbudget heute keine spezifische Regelung im deutschen Steuersystem.
Die AG 3 hat folgende Handlungsbedarfe beim Thema Mobilitätsbudget identifiziert und empfiehlt:
Begrenzter Parkraum und steigendes Verkehrsaufkommen führen in Städten und Kommunen zu Parkdruck, steigendem Parkraumsuchverkehr und zu mehr falsch parkenden Fahrzeugen, die wiederum ein Risiko für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fahrradfahrer und Fußgänger darstellen.
Im Fokus des neuen Berichts stehen daher die digitale Vernetzung der Parkmöglichkeiten. Dabei sollte der gesamte Prozess des Parkens von der Information zu verfügbarem Parkraum über die Reservierungs- und Buchungsdienste bis hin zur Abrechnung und Bezahlung dem Kunden digital integriert zur Verfügung stehen (zum Beispiel Belegstatus an Ladesäulen). Parken wird nicht nur als das Abstellen eines Fahrzeugs gedacht, sondern ist Teil einer Reisekette, bei der der Anschluss an ein nächstes Mobilitätsangebot gewährleistet werden muss.
Grundvoraussetzung dafür sind verlässliche statische und dynamische Echtzeitdaten. Für die Kommunen ist es eine große Herausforderung, die Ansprüche des Verkehrs einschließlich einer sicheren und lebenswerten Straßenraumgestaltung miteinander zu vereinbaren. Ein digitales Parkraummanagement, das auch Park&Ride-Parkplätze und Mobilitätshubs einbezieht, eröffnet die Möglichkeit, Mobilitätsangebote und Ansprüche an den öffentlichen Verkehrsraum innerhalb einer Stadt zu integrieren. Aus Nutzer-Sicht gilt es, die Aspekte Sicherheit, transparente Preise, einfache Nutzung und Komfort sowie ausreichend Parkkapazitäten zu berücksichtigen.
Die AG 3 hat folgende Handlungsbedarfe beim Thema digitale Parkraumbewirtschaftung herausgearbeitet: