Führungswechsel: Die Society of automotive Engineers (SAE) steht seit dem 1. Mai 2008 unter neuer Führung

26. Juni 2008, 13:19 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wie adressieren Sie den wachsenden Elektronik-Anteil in modernen Fahrzeugen?


Dr. Schutt: Wir stehen in engem Kontakt zur Industrie und begegnen vielen der Themen mit unseren Standardisierungs-Komitees. Diese identifizieren in Abstimmung mit führenden Industrievertretern Technologien oder Prozesse und erarbeiten entsprechende Standards. Zudem ermöglichen wir unseren Mitgliedern durch die Veranstaltung von Foren, sich bezüglich neuer Themen auszutauschen. So veranstalten wir neben dem SAE World Congress auch die Convergence speziell zum Thema Elektronik.
Gerade im Elektronik-Bereich wird auch einiges an Standardisierungsarbeit geleistet. Ein wichtiges Thema ist beispielsweise die Fahrzeugdiagnose. SAE J2012, J1979, J1930 bilden weltweit die Basis, die hilft, sowohl technische als auch regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Gerade in den „Emerging Markets“ muss Bedarf an Standardisierung bestehen. Ist die SAE dort aktiv?
Dr. Schutt: In Indien verfügen wir mit SAE India bereits über eine eigene Gesellschaft. Darüber hinaus sind wir in Kontakt mit Firmen wie Mahindra oder Tata, um deren Bedürfnisse zu verstehen und ihnen zu helfen, ihren Industriezweig weiter zu entwickeln. Für diese Firmen ist die SAE ein Hilfsmittel, um ihre Produkte an die Anforderungen des amerikanischen Marktes anzupassen. Die Hilfe umfasst beispielsweise auch speziell auf den indischen Markt angepasste Schulungen, etwa zu den Themen Motorenentwicklung, Katalysatorentwicklung oder auch zu dem Aufbau von Infotainment-Systemen.
In China kooperieren wir mit dem CATRC (China Automotive Test and Research Center) und unserer Schwesterorganisation SAE China. Auch hier bieten wir indirekte Hilfestellung für einen Einstieg in den amerikanischen Markt durch die Bereitstellung von Standards und die Ausrichtung von Kongressen, bei denen sich Kontakte mit amerikanischen Firmen schließen lassen.

Wie werden sich diese Regionen weiter entwickeln?
Dr. Schutt: Die Entwicklung der einzelnen Region ist schwer vorher zu sehen. Die Globalisierung und Annäherung der einzelnen Regionen wird aber weitergehen und hoffentlich dazu führen, dass am gegenseitigen Beispiel ein Lernprozess erfolgt.
Regionale Unterschiede werden aber weiterhin bestehen, beispielsweise werden sich einzelne Regionen auf Biokraftstoffe fokussieren, sofern es deren Ressourcen zulassen. In anderen Regionen werden sich andere Schwerpunkte herausbilden. Generell, denke ich, dass wir künftig, getrieben von den steigenden Entwicklungskosten, vermehrt globale Plattformen sehen werden.

Das Interview führte Stephan Janouch


  1. Führungswechsel: Die Society of automotive Engineers (SAE) steht seit dem 1. Mai 2008 unter neuer Führung
  2. Neuigkeiten aus dem Umfeld des SAE World Congress 2008
  3. Wie adressieren Sie den wachsenden Elektronik-Anteil in modernen Fahrzeugen?
  4. Welche Funktionen übt die SAE neben der Standardisierung aus?

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