Elektromobilität

Sixt wirft Tesla aus der Flotte

4. Dezember 2023, 11:17 Uhr | Lars Bube
© Sixt

Trotz seiner ehrgeizigen Pläne, schon bald mehrheitlich E-Autos zu vermieten, verabschiedet sich der Autovermieter Sixt jetzt von sämtlichen Tesla-Fahrzeugen in seiner Flotte. Der Grund dafür ist eher finanzieller als technischer Natur.

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Noch vor einem Jahr hatte Sixt vollmundig angekündigt, bis 2030 solle seine Mietwagenflotte zu 70 bis 90 Prozent aus Elektrofahrzeugen bestehen. Jetzt erhält dieses ehrgeizige Ziel allerdings einen erheblichen Dämpfer. Denn Sixt will für seine Mietwagenflotte vorerst keine neuen Tesla-Fahrzeuge mehr kaufen. Und auch der aktuelle Bestand der Elektroautos des amerikanischen Herstellers in den Miet- und Abo-Fuhrparks soll sukzessive abgebaut werden. Das teilte der Autovermieter jetzt überraschend seinen Kunden in einer E-Mail mit, die einige Betroffene umgehend in den Sozialen Medien hochgeladen und geteilt haben. Sixt spricht den Kunden darin sein Bedauern über diese Entscheidung aus, da man wisse, dass gerade das Sixt+ Auto-Abo ein beliebter Weg sei, Elektromobilität im Allgemeinen sowie speziell auch die Autos von Tesla kennenzulernen.

Im Anschluss nennt das Unternehmen handfeste Gründe, warum der Abschied dennoch nötig ist. Zunächst wird hier eine zu geringe Nachfrage der Kunden nach Elektrofahrzeugen angeführt, die auch in der Vermietung noch weit hinter den Verbrennern zurückliege. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn rein nach dieser Logik müsste der Mietwagenanbieter dann seine gesamte E-Flotte verkleinern. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Sixt bekräftigt seine Ziele für die E-Mobilität und kauft an anderen Stellen fleißig neue Elektrofahrzeuge für Vermietung und Abo-Services ein. Dazu hat das Unternehmen etwa eine langfristig angelegte Kooperation mit dem chinesischen Hersteller BYD vereinbart.

Deutlich wichtiger dürfte insofern ein zweites genanntes Argument für den Abschied von Tesla sein: Die mangelnde Rentabilität batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs). Sixt beklagt sich hier über deren im direktvergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen höhere Anschaffungs- und Reparaturkosten. Ein valider Punkt, zumal bei Teslas höchst volatiler Preispolitik. Zusätzlich werde dieses Problem noch durch einen schnelleren Verfall des Restwerts verschärft, der laut Sixt bei Tesla besonders groß sei. »Dies führt in Summe bei uns zu deutlich höheren Haltungskosten für Tesla-Fahrzeuge, die wir aus betriebswirtschaftlicher Sicht natürlich in unseren Flottenentscheidungen berücksichtigen müssen«, so Sixt.


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