Vor dem Hintergrund, dass die Verbreitung von Elektroautos auch vom Ladekomfort abhängig ist, haben OEMs und Zulieferer im Bundesumweltministerium eine »Standardisierungsplattform für das induktive Laden in Deutschland« eingerichtet und im VDE ein Arbeitskreis formiert.
Die Akzeptanz für Elektromobilität steht und fällt auch mit dem Thema Ladekomfort – so das Ergebnis einer Studie von Nissan. Außerdem betrachten weltweit viele Insider die Probleme rund um Kabel und Stecker als Achillesferse der Elektrofahrzeuge. Seither setzen nicht die Japaner auf kabelloses Laden per Induktion.
Automobilhersteller und Zulieferer haben im Bundesumweltministerium eine »Standardisierungsplattform für das induktive Laden in Deutschland« eingerichtet. Im VDE hat sich ein Arbeitskreis formiert. Darauf aufbauend will die deutsche Industrie eine Führungsrolle beim berührungslosen Laden von Elektrofahrzeugen übernehmen. sowie einige offene Fragen bezüglich dieser Thematik beantworten. »Beim Aufladen hapert es noch«, erklärt Mathias Wechlin, Produktmanager für induktives Laden bei Conductix-Wampfler. »Das Laden per Kabel taugt allenfalls kurzfristig als Behelfslösung für das Versuchsstadium, aber nicht langfristig für einen Massenmarkt.« Wie die Vision vom induktiven Laden in Deutschland einmal in Realität aussehen könnte, zeigt Ihnen die nachfolgende Bildergalerie:
Bei strömendem Regen ein Kabel sowohl am Fahrzeug als auch an einer Steckdose einstecken und hinterher die nassen Teile wieder im Wagen verstauen? Wie steht es mit der Sicherheit bei feuchten Händen und offenen Starkstromkontakten, da Kriechströme über Nässefilme hier nicht ausgeschlossen werden können?. Ebenso wenig wie eine Verletzung der Kabelisolation. »Das ganze Hin und Her, Rein und Raus, Ran und Weg verursacht zwingend Verschleiß«, ist Wechlin dieses bereits aus dem Industrieanlagenbau bekannt. Dort ist die Induktionsladung seit Jahren aus diesen Gründen auf dem Vormarsch.
Spinnen wir diesen Gedanken weiter – in die Wintermonate hinein – w er will schon ein von Schneematsch, Streusalz und Eis überzogenes Kabel aufwickeln und im Wageninneren einrollen? »Beim Laden wird das Kabel warm und schmilzt Schnee und Eis ringsum auf. Nach dem Erkalten friert es am Boden fest. Die Nutzer reißen es mit Gewalt ab. Die Verschleißkosten sind enorm. Aber nicht nur die. Das Beispiel macht deutlich, warum E.ON auf Induktionsladen setzt«, so Wechlin weiter. Erst kürzlich stellte der Energieversorger eine Möglichkeit für das induktive Laden vor.
Auch viele Automobilhersteller haben das Ladekabel in ihren Feldversuchen am liebsten in die Ladesäulen verbannt, da es dort die Wartungskosten und Betriebsrisiken der Energieversorger erhöht. Abe die wollen es auch nicht in ihrer Haftungskette haben. Denn wie lassen sich offen herumhängende Kabel während des Ladens vor Vandalismus und Stolpergefahr schützen oder gar vor Missbrauch durch Stromschnorrer? Energiepiraterie ist seit den steigenden Energiepreisen nicht Neues mehr.