Eine weitere ungeklärte Problematik stellt die Datenkommunikation dar. Die Verwundbarkeit der Fahrzeugelektronik für Hackerangriffe über offene und gängige Protokolle ist der Branche schon lange bewusst. Hinzu kommt, dass jeder Sender auch zum Störsender wird – beispielsweise bei einer Übertragung via Bluetooth und WLAN.
Energie und Daten induktiv übertragen
Anders der Ansatz von Conductix-Wampfler, bei dem nicht nur die Energie, sondern auch die Daten induktiv übertragen werden. Die Signalübertragung erfolgt nur im unmittelbaren Nahbereich zwischen den Spulen. Daher ist dieser Ansatz Manipulations- und vandalismussicherer.
Das Prinzip kennt jeder von der elektrischen Zahnbürste: In die Halterung stellen und schon beginnt die Ladung voll automatisch – berührungslos, unsichtbar und sicher - egal wie nass. Hinzu kommt, dass der Fahrer so auch das Aufladen nicht mehr vergessen kann. Ein weiteres Hauptproblem bei allen Untersuchungen zur Elektromobilität stellt die Lebenserwartung von Akkus dar. Diese leidet auch unter der Vergesslichkeit der Benutzer, da Tiefentladungen die häufigsten »Akku-Killer« sind. Die automatische Induktionsladung bedeuted mehr Ladevorgänge mit geringerem Ladehub für eine längere Batterielebensdauer – egal wie vergesslich oder wie sehr in Eile der Fahrer ist.
Bisher muss der Autofahrer ja durchschnittlich nur einmal im Monat tanken. Nicht so beim Elektroauto – hier steht der Bedienvorgang an der Ladesäule nun täglich an. »Zudem ist die Schnellladung ‚Batterie-Killer Nr. 2’ nach der Tiefentladung«, erläutert Wechlin. Die Induktionsladung ist dagegen typischerweise eine Nebenher- oder Gelegenheitsladung, was die Akkumulatoren schont. Hinzu kommt, dass sie ohne großes Zutun und regelmäßiger abläuft. Eine höhere Batterielebensdauer trägt wesentlich zur Nachhaltigkeit der gesamten Elektromobilität bei.
Genauso gerne spricht er aber auch von Maximalladung, weil nur die langsame Ladung die maximale Batteriekapazität am Ende des Ladevorganges erreicht. Die Schonladung vermeidet viele Komplikationen. Vor allem die in jüngster Zeit öffentlich bekannt gewordenen Probleme mit halbierter Batterieleistung durch Schnellladung.
»Die Induktionsladung kann hingegen auch so aufgebaut werden, dass sie in beide Richtungen funktioniert, also auch vom Fahrzeug zurück ins Netz«, so Wechlin. »Und zwar auch vollautomatisch. Sooft das Fahrzeug steht.« Folglich kann so der Energiespeicher der Elektroautos auch für die Rückeinspeisung zur Verfügung stehen und so in Spitzenzeiten das Stromnetz stabilisieren. Viele Experten sind davon überzeugt, dass die dezentrale Rückspeisung zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Versorgungssicherheit werden wird – als Ausgleich der Versorgungsschwankung durch Erneuerbare Energien wie Windkraft oder Photovoltaik.