LIN-Bus-Technologie wird optimiert – Teil 1

Die neue LIN-Spezifikation 2.1

27. April 2007, 10:40 Uhr | Prof. Dr.-Ing. Andreas Grzemba
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Konfiguration und Identifikation der Knoten

Im Bereich der Knoten-Konfiguration und -Identifikation gab es neben der Diagnose die größten Änderungen. Völlig überarbeitet wurden die Konfiguration sowie die dynamische Vergabe der PIDs:

  • Definition eines neuen Knoten-Modells für den Slave,
  • Spezifikation von drei Konfigurationstypen für Slaves,
  • Neueinführung des Service „Save Configuration Request“,
  • der Konfigurations-Service „Assign Frame ID“ wurde ersetzt durch den Service „Assign frame ID range“. Daher sind die „Message Identifier“ nicht mehr notwendig und wurden abgeschafft.

  • Knoten-Modell eines Slaves und dessen Konfigurationstypen

Das Knoten-Modell (Bild 9) hat sich durch den Wegfall der Message-IDs und die Definition der Konfigurationstypen geändert. Im ROM werden die Hersteller-ID, die Funktions-ID, die Versionsnummer sowie die Seriennummer (optional) gespeichert. Die Knoten-Adresse NAD und die PIDs können im ROM oder Flash-Speicher liegen. Sind sie konfigurierbar, werden sie mit der neuen API-Funktion ld_set_configuration() in das lokale RAM des Stacks kopiert. Die Knoten-Adresse NAD kann auf mehreren Wegen erzeugt werden, worauf nachfolgend eingegangen wird. Die Spezifikation unterscheidet drei Konfigurationstypen:

  • Unkonfigurierter Slave-Knoten: Nach einem Reset hat er keine gültige Konfiguration. Er muss vom Master konfiguriert werden.
  • Vorkonfigurierter Slave-Knoten: Der Knoten hat eine gültige Konfiguration, nachdem die Applikation den LIN-Stack initialisiert hat (nach Ausführen der API-Funktion l_ifc_init()), kann aber durch den Master geändert werden. Nach einem Reset geht die aktuelle Konfiguration verloren.
  • Vollkonfigurierter Slave-Knoten: Der Knoten hat die komplette Konfiguration lokal in seinem ROM oder Flash-Speicher hinterlegt. Nach Initialisierung des LIN-Stack ist er kommunikationsbereit.

bild9_f750de_03.jpg
Bild 9. Knoten-Modell eines Slaves (VRAM – Volatile RAM; NVRAM – Non-Volatile RAM).

  • Vergabe der Knoten-Adresse NAD

Bild 10 fasst die Möglichkeiten zusammen, mit denen die eindeutige Knoten-Adresse NAD vergeben wird. Sind mehrere identische Knoten (z.B. Schrittmotoren) in einem Cluster vorhanden, muss zunächst für jeden dieser Knoten eine eindeutige initiale NAD festgelegt werden. Das kann nutzerdefiniert z.B. über Konfigurations-Pins oder durch die Verwendung eines Algorithmus für die „Slave Node Position Detection“ erfolgen. In Klimaanlagen werden beispielsweise den Schrittmotoren der Klappen die initialen NADs nach der „Bus Shunt“-Methode zugewiesen.

Ist hingegen von einem Gerätetyp nur ein Knoten im Cluster, kann einfach die erste initiale NAD aus der Liste im NCF verwendet werden. Sind die initialen NADs im Cluster eindeutig, lassen sie sich ohne Modifikation nutzen, ansonsten muss mit Hilfe der Hersteller- und Funktions-ID jedem Knoten eine eindeutige NAD (configured NAD) zugewiesen werden.

bild10_10.jpg
Bild 10. Der NAD-Vergabeprozess.

  1. Die neue LIN-Spezifikation 2.1
  2. Zuweisung einer PID zu einem Frame
  3. Konfiguration und Identifikation der Knoten
  4. Netzwerk-Management
  5. Schedule-Tabelle
  6. Frame-Struktur

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!