Das Sterben der Zulieferer hat erst begonnen

27. Februar 2009, 13:50 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Aufwachen aus dem »Dornrösschenschlaf«

Aufwachen aus dem »Dornrösschenschlaf«

Wyman ist überzeugt davon, dass alle Beteiligten zur Lösung der anstehenden Herausforderungen beitragen müssen: Die Eigentümer, Finanzinvestor, Familie oder Aktionär, alle sollten das Eigenkapital erhöhen. Das Top-Management der Zulieferer ist besonders stark gefordert, wenn es darum geht,  eine schnelle Reduzierung aller Ressourcen durch Kurzarbeit, Kündigung von Leih- und Zeitarbeitern sowie Kostensenkungsprogramme durchzusetzen.

Den Banken schreiben die Analysten eine Schlüsselrolle in der Krise zu. Sie müssen zu ihren langfristigen Kundenbeziehungen stehen und dürfen die Zulieferer nicht mit unerfüllbaren Forderungen noch weiter unter Druck setzen. Sie müssen ihre Kreditlinien halten und vertretbare Zinssätze anbieten. Vorschläge für neue Kapital- oder Finanzierungsstrukturen sind gefragt.

Aber auch die OEMs müssen deutlich stärker die Rolle eines Industriegestalters übernehmen. Es ist an der Zeit, Lösungen für gesamte Sektoren wie etwa Akustikkomponenten, Aluminiumguss oder Stahlkomponenten zu finden. Bislang haben sich die Hersteller abgestimmt, wenn ein Zulieferer ins Straucheln kam. Jetzt muss es auch darum gehen, aktiv eine Marktbereinigung und damit eine Gesundung von Sektoren zu erwirken.

Zudem würde es den Zulieferern helfen, wenn Preissenkungsrunden selektiv ausgesetzt werden und die OEMs ihr Zahlungsverhalten verbessern.  Die Politik muss eingreifen und könnte Zulieferern bei Schieflagen durch Staatsbürgschaften helfen. Notwendig ist eine gezielte und punktuelle Unterstützung durch Bund und Länder. Zuletzt geht es darum, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen - denn jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ein Auto zu kaufen.


  1. Das Sterben der Zulieferer hat erst begonnen
  2. Die Bankenkrise als Wurzel allen Übels
  3. Insolvenzwelle soll Mitte März 2009 anrollen
  4. Aufwachen aus dem »Dornrösschenschlaf«

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