„Angesichts des globalen Wettbewerbs müssen wir den Weg der Übernahmen und Konsolidierungen gehen“, sagte SAIC-Präsident Hu Maoyuan anlässlich der Übernahme. Ende 2007 kündigte SAIC an, 50,32 Prozent der Anteile der Shanghai Diesel Engine Corp, eine Tochtergesellschaft von Shanghai Electric, zu übernehmen.
Derzeit teilen sich 47 in- und ausländische Unternehmen den weltweit drittgrößten Markt untereinander auf. NAC und SAIC hatten bereits vor einigen Jahren jeweils Anteile am bankrotten britischen Autohersteller Rover gekauft. SAIC hatte die Technologie für die beiden Rover-Modelle 25 und 75 erworben und auf deren Grundlage eine Limousine entwickelt. NAC hatte sich beim Kauf des britischen Unternehmens später aber gegen SAIC durchgesetzt.
Der Chinapionier VW musste durch die stark zunehmende Konkurrenz zunächst starke Einbußen hinnehmen. Der Marktanteil, der 2001 noch bei 50 Prozent lag, sank auf 17 Prozent. Mit neuen Modellen und günstigeren Kosten gelang VW eine Kehrtwende. In den ersten 11 Monaten 2006 setzte der Konzern in China 834.400 Fahrzeuge ab, ein Zuwachs von 20,7 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Vergleichzeitraum. Nach Deutschland ist China jetzt der zweitwichtigste Absatzmarkt für die Wolfsburger. Nach den Turbulenzen verdient der langjährige Marktführer in China wieder Geld. Im ersten Halbjahr 2007 machte er dort einen Gewinn von 83 Millionen Euro. VW möchte 2008 in China erstmals über eine Million Autos absetzten und plant dafür den Bau eines dritten Werkes. Außer mit SAIC arbeitet VW auch mit der FAW Group Corp. im nordostchinesischen Changchun zusammen.
Der CEO der Volkswagen Group China, Dr. Winfried Vahland, klagt, dass die europäischen Zulieferer sich nicht genügend vor Ort engagieren, VW dort aber seinen Lokalisierungsgrad auf 80 Prozent anheben möchte und verstärkt vor Ort einkauft. „Wir wollen Teile im Wert von einer Milliarde US-Dollar aus China beziehen,“ so Vahland.
Auch die Entwicklung wandert nach China. Nachdem der VW Passat Lingyu bereits komplett in China entwickelt wurde, soll jetzt ein Nachfolgemodell in China entwickelt werden, das auch für den nordamerikanischen Markt vorgesehen ist.
Zulieferindustrie als Basis des Erfolgs
China produziert schon lange nicht mehr nur für den Eigenbedarf: Im Jahr 2006 wurden Fahrzeuge und Komponenten im Wert von 25 Milliarden US-Dollar exportiert. In erster Linie gehen die Produkte nach Asien, aber auch nach Afrika, Russland, Südamerika, Osteuropa und die USA. 83 Prozent des Gesamtvolumens steuerten Automobilkomponenten bei.
In den vergangenen fünf Jahren verzeichneten die Exporte ein Wachstum von jährlich 93 Prozent. Hauptsächlich werden Reifen und Räder, preisgünstige Autoradios, Motorradarmaturen, Kabelbäume, Anhänger, Karosserieteile sowie Komponenten für Bremsen und Motoren exportiert.