Japanische Konzerne hatten in China in der Vergangenheit nicht zuletzt wegen polischer Spannungen Probleme. Obwohl sich die Beziehungen zu entspannen scheinen, ist etwa Toyota in China noch nicht besonders gut aufgestellt. Mit etwa 308 000 Fahrzeugen verkaufte der weltgrößte Autobauer 2006 in China deutlich weniger als die Hälfte als der Marktführer VW. Doch die Japaner haben ehrgeizige Pläne. Im Mai 2007 wurde ein zusätzliches Werk mit einem Investitionsvolumen von 340 Mio. Euro und einer Jahreskapazität von 200 000 Einheiten eröffnet. Insbesondere soll hier der neue Corolla vom Band laufen. Über seine beiden Joint Ventures in Tianjin und Guangzhou hielt Toyota 2006 einen Anteil am chinesischen Markt in Höhe von 6,5 Prozent – bis 2010 sollen es zehn Prozent sein. Toyota setzt dabei gezielt auf neue kraftstoffsparende Modelle.
Marktführer unter den Pkw-Herstellern war von 2005 bis 2006 Shanghai General Motors (Shanghai GM). Das Gemeinschaftsunternehmen verkaufte über 365 000 Wagen (+23 % gegenüber 2005). GM setzte einschließlich der Nutzfahrzeuge 876 747 Autos ab (+32 %). Die Joint-Venture-Partner planen zusätzliche Investitionen von 650 Millionen US-Dollar, darin enthalten ist eine gemeinsame Kapitalerhöhung von 217 Millionen US-Dollar.
Ford verkaufte vergangenes Jahr in China 216 324 Fahrzeuge, eine Zunahme von etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Absatz des Focus steigerte der Automobilkonzern überproportional um 57 Prozent auf 127 972 Fahrzeuge. Damit war dieses Ford-Modell nach Unternehmensangaben 2007 das mit dem stärksten Absatzwachstum im Segment der Mittelklasse-Fahrzeuge in China. Ford betreibt ein Motorenwerk in Nanjing mit einer Jahreskapazität von 350 000 Einheiten. Das Unternehmen ist auf dem chinesischen Pkw-Markt über das Joint-Venture Changan Ford Mazda Automobile vertreten, das auch Modelle des japanischen Ford-Partners Mazda anbietet. Daneben produziert der chinesische Autobauer Jiangling Motor in Lizenz den Transporter Ford Transit.
Visteon möchte den Anteil der aus China bezogenen Komponenten auf 30 Prozent ausbauen. Bereits jetzt liegt er bei 20 Prozent. Dazu soll in China eine lokale Zulieferbasis aufgebaut werden, kündigte Sylvain Caillet an, der verantwortlich ist für den Einkauf Asien-Pazifik.
Große Investitionen werden gegenwärtig im südwestchinesischen Chongqing getätigt. Die Stadt ist bereits größter Standort der Welt für die Motorradproduktion. Bei Chongqing Lifan, einem der wichtigsten Motorradhersteller des Landes, lief 2006 erstmals der Kompaktwagen 520 vom Band. Bis 2015 will Lifan 425 Mio. Euro in die Fahrzeugproduktion stecken. Gedacht ist an eine Kapazität von 600 000 Einheiten für Pkws, Busse und Lkws. Die Mittel für das Mammutvorhaben sollen aus Bankkrediten und einem in Shanghai geplanten Börsengang akquiriert werden.