Um die Anzahl der tödlichen Unfälle noch weiter zu senken, sieht Neumann fünf Ansatzpunkte:
Gerade im letzten Bereich tut sich allerdings nicht viel, auch wenn dieses Thema seit langem diskutiert wird. Neumann erklärt, dass solche Lösungen technologisch zwar durchaus machbar sind, dass aber das dazugehörige Geschäftsmodell fehlt. Und wenn nicht klar ist, wie sich damit Geld verdienen lässt, ist auch keiner bereit, die notwendigen Investitionen zu tätigen.
Allerdings gibt es auch schon einige Ansätze. Ein Beispiel stellt die Car2X-Kommmunikation dar. Im September wurde dazu in Deutschland das Forschungsprojekt »sim« gestartet. Dabei handelt es sich um einen Feldversuch, bei dem mit mehreren 100 Autos die Car-to-X-Kommunikation über vier Jahre erprobt werden soll. Dazu werden realitätsnahe Verkehrsszenarien in einer großflächigen Testfeld-Infrastruktur rund um Frankfurt adressiert und die politischen, wirtschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Einführung der Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur- Vernetzung vorbereitet. Conti selbst ist an dem Feldversuch beteiligt.
Ein weiteres Beispiel ist der eCall. Mittlerweile haben die meisten EU-Mitgliedsstaaten ein MoU (Memorandum of Understanding) unterzeichnet, dessen Kernaussage folgendermaßen lautet: Ein eCall soll in jedem Mitgliedsstaat mittels einer einzigen paneuropäischen Rufnummer (112) funktionieren. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Einführung des automatischen Notrufs ab September 2010 in allen neu zugelassenen Fahrzeugen möglich ist. Bislang wird der automatische Notruf aber nur als Option in Premiumfahrzeugen angeboten.
Sicherheit für alle
Dass in Premiumfahrzeugen viel Technik sitzt, um die Sicherheit zu erhöhen, versteht sich von selbst. Doch vor dem Hintergrund, dass aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa und den USA zunehmend Klein- und Kompaktfahrzeuge gefragt sind und gleichzeitig preissensitive Märkte wie Osteuropa und Asien in den nächsten Jahren die höchsten Zuwachsraten versprechen, stellt sich die Frage, wie solche Sicherheitssysteme ihren Weg in die Massenfertigung finden sollen.