Industrielle Bildverarbeitung

VDMA erwartet 5 Prozent Wachstum für 2011

12. November 2010, 18:35 Uhr | Andreas Knoll
Dr. Olaf Munkelt, VDMA/MVTec: »Die Zunahme von 3D-Anwendungen wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen.«
© VDMA

Um 18 Prozent soll der Umsatz der deutschen IBV-Branche anno 2010 zunehmen - anlässlich der Messe Vision hat der VDMA diese am 7. Oktober getroffene Vorhersage bekräftigt. Für 2011 warnt der Verband allerdings vor zu hohen Erwartungen und prognostiziert ein Branchenwachstum von 5 Prozent.

Diesen Artikel anhören

»Ungewöhnlich starke Auftragseingänge für die Industrielle Bildverarbeitung haben die Erholung nach dem Krisenjahr 2009 deutlich beschleunigt«, sagte Dr. Olaf Munkelt, Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung, anlässlich der Vision. »Für das laufende Jahr rechnen wir daher mit einem Umsatzplus der deutschen Bildverarbeitungsbranche von 18 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro.« Momentan verlangsame sich das Wachstum der Weltwirtschaft jedoch.

Vor diesem Hintergrund prognostiziert die Fachabteilung für 2011 eine moderatere Zunahme des Branchenumsatzes von 5 Prozent. »Trotz der derzeit sehr erfreulichen Wachstumsdynamik sollte nicht übersehen werden, dass unsere Branche noch nicht auf das Umsatzniveau von 2008 zurückgekehrt ist«, gab Munkelt zu bedenken. »Treffen unsere Prognosen ein, so wird dies frühestens im Jahr 2012 der Fall sein.«

Als weltwirtschaftliche Unsicherheitsfaktoren bezeichnete Munkelt Risiken auf den Währungsmärkten, eine Blasenbildung in den Schwellenländern wegen der Dollarschwemme der US-Notenbank sowie Lieferprobleme und Preissteigerungen bei Rohstoffen wie etwa Seltenerdmetallen. »Bisher ist kein Double-Dip erkennbar; er könnte aber noch kommen«, betonte Munkelt.

Auf den Inlandsmarkt entfielen im vergangenen Jahr 49 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen Bildverarbeitungs-Industrie. Weitere 26 Prozent erzielte die Branche im europäischen Ausland, so dass sie drei Viertel ihres Gesamtumsatzes innerhalb Europas realisierte. Ein vergleichbares Bild ergibt sich für die europäische Bildverarbeitungsbranche insgesamt: Nach Analysen der European Machine Vision Association (EMVA) erwirtschafteten die europäischen Anbieter im letzten Jahr 72,6 Prozent ihres Umsatzes in Europa. »Die Wachstumspotenziale erschließen sich also aus der Internationalisierung«, erläuterte Munkelt. Besonders in den Schwellenländern, namentlich in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China), lägen hervorragende Wachstumsaussichten für die Bildverarbeitungsindustrie.

Wachstumspotenziale ergeben sich laut VDMA ferner durch technische Neuerungen in der Bildverarbeitung. So nehmen 3D-Anwendungen seit Jahren kontinuierlich zu. Allein von 2008 auf 2009 erhöhte sich der Anteil von 3D-Messanwendungen am Systemumsatz der deutschen Bildverarbeitungsbranche von 10 auf 15 Prozent. Auch in der europäischen Bildverarbeitungsindustrie zeigt sich dieser Trend: Hier stieg der 3D-Anteil von 10,0 Prozent im Jahr 2008 auf 15,8 Prozent ein Jahr später. »Die 3D-Datenerfassung ist einfacher und kostengünstiger geworden, und entsprechende Software-Werkzeuge sind verfügbar«, führt Munkelt aus. »Die Zunahme von 3D-Anwendungen wird sich daher in den kommenden Jahren fortsetzen.«


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu VDMA Verband Deutscher Maschinen- u. Anlagenbau e.V.