Eine besondere Stärke des IODD-Interpreters und DTMs ist die Vielzahl an unterstützten Anwendungsszenarien. Grundsätzlich sind dabei die Szenarien mit und ohne FDT zu unterscheiden. Die in Bild 3a und Bild 3b dargestellte Komponentenstruktur des IODD-Interpreters und DTMs verdeutlicht dies.
Der Interpreter besteht aus zwei Komponenten: Die Komponente „Gerätelogik“ stellt den Kern des Interpreters dar und ist in der Lage, aus einer gegebenen IODD zur Laufzeit ein Modell der Gerätelogik zu erstellen.
Alle Benutzeroberflächen sind in der Komponente „Standard-Benutzeroberflächen“ vereint. Der Namensbestandteil „Standard“ bringt zum Ausdruck, dass auch andere herstellerspezifische Benutzeroberflächen realisierbar sind. Beide Komponenten wurden auf Basis des Microsoft .NET 2.0 Framework in der Programmiersprache C# entwickelt. Den Standard-Benutzeroberflächen liegt darüber hinaus Microsoft Windows Forms zu Grunde.
Für den Einsatz im FDT-Szenario erfolgt die Ergänzung des Interpreters durch eine FDT- Adaptionskomponente, welche mit der Programmiersprache C++ entwickelt wurde und daher als nativer Binärcode vorliegt – sie bettet quasi den Interpreter in sich ein. Als Resultat ergibt sich der generische DTM, welcher alle FDT-spezifischen Aspekte bereitstellt. Diese Komponentenstruktur macht den Einsatz in sehr verschiedenartigen Anwendungsszenarien möglich: Bild 5 zeigt den generischen DTM im FDT-Umfeld; die Anwendung des Interpreters in einer herstellerspezifischen Applikation ist in Bild 6 dargestellt.
Darüber hinaus sind weitere Variationen möglich. So können zum Beispiel herstellerspezifische Benutzeroberflächen die Standard-Benutzeroberflächen ersetzen (Bild 7). Auch Applikationen ohne Benutzeroberfläche sind realisierbar. Bei dieser Art von Applikationen steht dann die Interpreter-Programmierschnittstelle im Vordergrund. Diese erlaubt der herstellerspezifischen Applikation den Zugriff auf die im Interpreter nachgebildete Gerätelogik.